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Gleiche Rechte

Gleiche Rechte
(dpa/Oliver Berg)

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Wer einen Urlaub in Antalya oder einen City-Trip nach Istanbul bucht, wird nichts merken. Am Strand ist Party angesagt, das stimmungsvolle Istanbul lässt keinen Shopping- oder Unterhaltungswunsch offen.

Von Diskriminierung ist keine Rede. Kleidungsvorschriften wird die moderne Besucherin – mit Ausnahme in der Moschee – auch nicht vorfinden. Dafür wird sie nachlesen können, dass 40 Prozent der Universitätsprofessoren, 28 Prozent der Ärzte und 26 Prozent der Anwälte Frauen sind. Dank der Quotenregelung der kurdischen Partei BDP und der Arbeit der Frauenorganisationen sind mittlerweile auch 78 von 549 Abgeordneten Frauen.

Claude Wolf cwolf@tageblatt.lu

Grundlegende Differenzen wird sie allerdings zwischen Arm und Reich, zwischen Stadt und Land vorfinden. Dort sind Zwangsheirat und Ehrenmorde weiter an der Tagesordnung, und das obwohl die Türkei die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) unterzeichnet hat.

Ein Film hat diese Ungleichheit zur Sprache gebracht. Er erzählt die Geschichte von fünf ganz normalen Schwestern. Die türkisch-französische Regisseurin Deniz Gamze Ergüven beschreibt sie nicht als missverstandene Engel, gibt sich auch nicht übermäßig feministisch. Sie vertraut vielmehr dem Publikum, um über die moderne Fabel nachzudenken und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.