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Geschäftsmodell Kahlschlag

Geschäftsmodell Kahlschlag
(Reuters/Toussaint Kluiters)

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ING streicht massiv Stellen

Die Großbank ING hat angekündigt, massiv Stellen abzubauen. Weltweit sollen rund 7.000 der insgesamt 54.000 Jobs gestrichen werden, vor allem in Belgien und den Niederlanden. Das sind 13 Prozent aller Arbeitsplätze bei der Bank. Damit fällt fast jeder achte Job dem Rotstift zum Opfer.

Logo" class="infobox_img" />Stefan Osorio-König
skoenig@tageblatt.lu

Grund für den Kahlschlag ist nach Angaben der Bank die unter anderem von ihr selbst forcierte Digitalisierung des Bankgeschäfts – sprich das Geschäft am Schalter wird zugunsten des Home- oder Mobile-Bankings zurückgedrängt.
Dabei geht es der ING blendend. Im vergangenen Jahr hat die Bank einen Nettogewinn von über vier Milliarden Euro erzielt, fast dreimal so viel wie noch 2014.

Damit ist der Gewinn für die Aktionäre fast genauso hoch wie das Einkommen aller Beschäftigten zusammen, das sich auf 4,97 Milliarden Euro belief.

Es ist deswegen nur zynisch, wenn ING-Belgien-Chef Vandenberghe von einem „schwierigen Marktumfeld“ für die Bank spricht. Der massive Stellenabbau ist nicht Problemen auf dem Markt geschuldet, sondern einzig und allein der Profitgier der ING-Aktionäre.

Die Kaltblütigkeit der Bank, während sie Milliarden Euro an Gewinnen einfährt, ist kaum zu überbieten. Ein Geschäftsmodell, das auf Kahlschlag beruht, wird nie ein nachhaltiges Geschäftsmodell sein.