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Freies Reisen für freie Reiche

Freies Reisen für freie Reiche
(Alain Rischard/editpress)

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Luxemburg auf dubiosen Pfaden

Orbans Ungarn stand vor kurzem deswegen in der Kritik. Auch die Maltesen machen es, die Zyprer, ebenso wie einige andere EU-Mitgliedstaaten, alle etwas unterschiedlich und doch mit gleichem Ziel und fast gleichem Köder. Sie verkaufen Aufenthaltsgenehmigungen an Reiche aus Drittstaaten.

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Natürlich ist das nicht die offizielle Sprachregelung. In der geht es um Investitionen – in Unternehmen, Staatsanleihen oder Immobilien.

Die potenzielle finanzkräftige Kundschaft stammt zumeist aus Russland, China oder den Golfstaaten. Schmackhaft werden die Investitionen mit der Aufenthaltsgenehmigung, die es dafür retour gibt.

Diese erlaubt den Geschäftsleuten zumeist ein Visa-freies Reisen im Schengen-Raum – und das ist im Big Business gleichbedeutend mit einem Mehr an Bequemlichkeit und Zeit sowie einer gehörigen Portion Prestige.

Wer Millionen verdient, soll doch nicht an Flughäfen und Ämtern Schlange stehen müssen. Wo kämen wir denn da hin?

Das Hin und Her von Reisefreiheit und Investitionen ist demnach für beide Seiten lukrativ. Das hat man auch in Luxemburg mitbekommen und will nun auf den Goldzug aufspringen. Das hierzu nötige Gesetz ist auf dem Weg.

Europa baut seine Außengrenzen zur Festung aus. Die Mauern sollen aber nur die Armen und Kriegsversehrten abhalten. Die Reichen werden sanft eingeflogen. Dieses dubiose Geschäft hat nun also auch Luxemburg gewittert.

aback@tageblatt.lu