WADA-Generaldirektor David Howman bringt dies im Tageblatt-Interview auf den Punkt: In den vergangenen zwölf Jahren haben sich die finanziellen Mittel der Sportler oder Teams verdreifacht, während sich das Budget der WADA nicht einmal verdoppelt hat. So kann die Anti-Doping-Gemeinschaft noch so drastische Strafen in Aussicht stellen, wenn der Sportler sicher ist, dass er seinen Jägern einen Schritt voraus ist, wird ihn dies nicht davon abhalten, zu betrügen.
Chris Schleimer cschleimer@tageblatt.lu
Das beste Beispiel findet man im CIRC-Bericht über die Dopingpraktiken im Radsport. Dort wird vor mechanischem Doping gewarnt, also dass Fahrer kleine Hilfsmotoren in ihren Fahrrädern versteckt haben sollen, die ihnen einige Prozent mehr Leistung bringen würden. Ist das die Antwort einiger Betrüger auf verbesserte Dopingtests? Die UCI kontrolliert zwar nun regelmäßig und unangekündigt die Fahrräder, doch wer sagt, dass einige nicht bereits neue Betrügereien entwickelt haben?
Solange es ein finanzielles Ungleichgewicht gibt, kann man nur auf den Idealismus der Dopingjäger setzen. Howman sagt, er sei nie frustriert, dafür aber vielleicht die Zuschauer. Dann würden wenigstens die finanziellen Gräben kleiner werden.
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