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Eine „histoire belge“?

Eine „histoire belge“?
(dpa)

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Gerade jetzt, da Luxemburg den Weg der Transparenz beschreitet, wird das Land von seinem Nachbarn Belgien als Steuerparadies eingestuft. Es sieht aus, als hätte die Vergangenheit erneut zugeschlagen.

Doch auch wenn der Zeitpunkt der Entscheidung aus Brüssel wohl eher auf interne politische Überlegungen in Belgien zurückzuführen ist, so geht es – im Gegensatz zu LuxLeaks – diesmal nicht um Vergangenheitsbewältigung. Luxemburg steht auch heute noch auf der OECD-Liste der „nicht konformen Staaten“.

Christian Muller cmuller@tageblatt.lu

Demnach gibt es erstens das Risiko, dass andere Länder dem Beispiel Belgiens folgen könnten. Und zweitens ist die erhoffte Entscheidung des Global Forum, Luxemburg von der Liste zu streichen, noch nicht gefallen. Die neue Regierung hat – im Gegensatz zur vorherigen – zwar viel getan, um konform zu werden, aber „wir haben dort nicht nur Freunde“, wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist.

Auch wenn sich die Konsequenzen der Entscheidung aus Belgien wohl in Grenzen halten werden, so beinhaltet sie doch eine sich wiederholende Botschaft: Die Welt nach der großen Finanzkrise ist eine andere. Viele Staaten sind hoch verschuldet und suchen verzweifelt nach Geldquellen. Das kleine Luxemburg mit seinen vielen Unternehmenszentralen bekommt das besonders deutlich zu spüren.