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Ein Hauch von Erpressung

Ein Hauch von Erpressung
(Tageblatt-Archiv)

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Russland will von europäischen Fluggesellschaften, die das Land überfliegen oder dort starten und landen, alle Daten über die Passagiere an Bord erhalten, die beim Kauf des Flugtickets anfallen.

Also auch so sensible Informationen wie Kreditkartennummern. Warum Moskau diese Daten etwa von europäischen Japan-Reisenden, die russisches Territorium überqueren, braucht, ist nicht nachzuvollziehen.

Die Forderung stehe laut einer deutschen Zeitung im Zusammenhang mit Verhandlungen zwischen Russland und der EU über eine Visa-Erleichterung. Offenbar will Moskau mit dem vom Verkehrsministerium verabschiedeten Dekret in dieser Angelegenheit Druck auf die Europäer ausüben. Denn die Weitergabe persönlicher Daten über Flugpassagiere ist eine heikle Sache. Ein entsprechendes Abkommen zwischen der EU und den USA stieß auf vehemente Kritik in Europa. Denn der Umgang mit diesen Daten im Empfängerland erfolgt nicht unbedingt nach europäischen Vorstellungen. Verbunden ist das Ansinnen aus Moskau damit, dass wenn diesem nicht Folge geleistet wird, europäische Fluggesellschaften einen teuren Umweg um Russland herum fliegen müssen oder erst gar nicht dort landen dürfen. Insofern erhält das Ganze einen eher erpresserischen Charakter.