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Ein gefährliches Spiel

Ein gefährliches Spiel
(Michael Probst)

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Deutsche Bank

Eine Zeit lang war es ruhig geworden um die Bankenwelt. Es sah aus, als hätten die neuen Regeln etwas Ruhe in den Sektor gebracht. Nur Italien schien das Problem mit den vielen faulen Krediten seiner Banken nicht in den Griff zu kriegen.

Dann die Überraschung: Ende September stürzte der Aktienkurs der Deutschen Bank, des Branchenprimus unter den deutschen Banken, auf 10 Euro ein. Vor der Finanzkrise war eine Aktie schon mal 100 Euro wert.

Klar ist, dass sich niemand Sorgen vor einer Pleite des größten deutschen Finanzinstituts machen muss. Im Zweifelsfall wird der deutsche Staat schon mit einer Kapitalerhöhung einspringen. Doch halt! Das ist mittlerweile – mit den neuen europäischen Regeln – nicht mehr erlaubt.

Und das Verbot ist berechtigt: Steuergelder sollen nicht alle paar Jahre wieder für Bankenrettungen genutzt werden. Und hier wird es politisch heikel. Sollte sich der deutsche Staat für eine Kapitalerhöhung entscheiden, dann gibt es keinen Grund mehr, Italien das Gleiche zu verbieten. Resultat: Alle schönen neuen europäischen Regeln wären bereits kurz nach Inkrafttreten reif für die Mülltonne.

So weit muss es jedoch nicht kommen. Der Aktienkurs hat sich leicht erholt und liegt bei rund 12,4 Euro. Die Deutsche Bank versucht derzeit alles, um ihr Eigenkapital zu erhöhen. Selbst DAX-Konzerne haben bereits Rückendeckung angeboten.