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Ein Erfolgsmodell ändern?

Ein Erfolgsmodell ändern?
(dpa/Daniel Karmann)

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Die Pflegeversicherung, darüber sind sich ziemlich alle Beobachter einig, ist ein Erfolgsmodell; die Leistungen werden allgemein als vorbildlich eingestuft, die Kosten explodieren nicht, das System trägt sich.

Dennoch gibt es Modelle, die so attraktiv scheinen, dass sie im luxemburgischen Pflegesektor in der Diskussion sind und eventuell umgesetzt werden sollen. Zur Debatte steht (und das übrigens nicht nur im Pflegebereich, sondern auch im Spitalsektor) ein Stufensystem nach deutschem Modell.

Robert Schneider rschneider@tageblatt.lu

Das Regierungsprogramm besagt: „Die Regierung hat bewilligt, ein ‹financement à l’activité› bis zum Ende der Legislaturperiode einzuführen.“ Das bedeutet nichts anderes als ein Fallpauschalen-System, wie es in Deutschland angewandt wird. Dass dieses System eine ganze Reihe von Nachteilen aufweist, wurde gestern während einer Konferenz im Fortbildungszentrum Cefos in Remich deutlich, wo der Experte Herbert Weisbrod-Frey auf Einladung des OGBL u.a. die nicht sofort sichtbaren Nachteile des Stufensystems erläuterte. Eine Kernaussage war, dass der Patient nicht mehr im Mittelpunkt stehe, sondern zu einem wirtschaftlichen Faktor werde. Im Prinzip werde rationalisiert.

Die Patientenvertretung setzte sich bereits kritisch mit dem Stufensystem im Pflegesektor auseinander und fragte zu Recht, weshalb ein gut funktionierendes System abgelöst werden soll.