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Die Zocker tragen das Risiko

Die Zocker tragen das Risiko
(AP)

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Nein, der Anfang einer neuerlichen Finanz- oder Bankenkrise ist die Rettung der portugiesischen Großbank Banco Espirito Santo (BES) sicherlich nicht. Natürlich kommen in diesem Fall schlechte Erinnerungen an das Jahr 2008 hoch.

Doch der Fall der BES hat ganz andere Hintergründe. Unübersichtliche finanzielle Verflechtungen mit der Gründerfamilie Espirito Santo waren letztendlich der Auslöser dafür, dass die Beteiligungsgesellschaften der BES in den vergangenen Wochen reihenweise pleitegegangen sind. Außerdem stehen Vorwürfe von Steuerbetrug und Geldwäsche im Raum. Zudem bekamen Anleger sehr hohe Zinsen versprochen.

Das Problem Espirito Santo ist somit ein hausinternes. Insofern kann es auch nicht auf andere Banken übertragen werden. Das Geld für die Rettung der BES stammt aus dem nationalen Bankenabwicklungsfonds, der im Zuge der Bankenkrise geschaffen worden war.

Gut bei dieser Bankenrettung ist, dass die Aktionäre zur Kasse gebeten werden. So muss sowohl die Familie Espirito Santo als auch die Großbank Crédit Agricole bluten, die mit 20 beziehungsweise 14,6 Prozent an der BES beteiligt sind. Die Gefahr für den Steuerzahler und den Staatshaushalt ist äußerst gering. Das Risiko trägt somit endlich derjenige, der es auch eingegangen ist.

(Stefan Osorio-König/Tageblatt.lu)