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Die Partei der Verräter

Die Partei der Verräter
(AFP/Leon Neal)

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Torys kämpfen um Macht

Soll man einfach nur den Kopf schütteln oder sich über die ausgleichende Gerechtigkeit freuen? Boris Johnson will nicht mehr. Die Speerspitze der britischen Leave-Kampagne hat sich dafür entschieden, nicht mehr für den Vorsitz der Torys zu kandidieren.

dsabharwal@tageblatt.lu

Klartext: Alles, worauf Johnson hingearbeitet hat, ist innerhalb kürzester Zeit wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen.

Kommt Ihnen bekannt vor? Sollte es auch. Noch-Premier David Cameron ging es genau gleich. Er hatte die Idee des Referendums ins Spiel gebracht und damit das Unheil losgetreten. Einen Tag später, nach Verkündung der frohen Botschaft, fiel ihm niemand anderes als Parteikollege Boris Johnson in den Rücken.

Der „Leave“-Demagoge war geboren, erste Pläne für das Amt des Premiers wurden geschmiedet. Dass ausgerechnet Johnson wegen einer ähnlich hinterhältigen Aktion freiwillig aus dem Rennen um das Amt des Premiers aussteigt, gehört eindeutig in die Kategorie „Instant Karma“.

Sein Freund und Verbündeter Michael Gove hat in letzter Minute seine Kandidatur eingereicht und somit das Ende von Johnsons Ambitionen besiegelt.

Was für ein Bild vermittelt jedoch diese Art von Politik, die den Wählerwillen vorschiebt, um Partikularinteressen und Machtgelüste zu befriedigen?

Selbst überzeugte „Leave“-Unterstützer dürfte oder sollte diese primitive Form von Politik anwidern.