Früher – also ganz früher, ehe weite Teile der Wirtschaft von Quartalsgewinnen an den Börsen bestimmt wurden – schätzte sich ein Unternehmen, das unter dem Strich Geld verdiente, glücklich. Dies ist nun offensichtlich nicht mehr der Fall.
Am Freitag überraschte John Zink International, das zum US-Konzern Koch Industries gehört (Jahresumsatz: 115 Milliarden Dollar), die Gewerkschaften, die ausgerechnet in Kollektivvertragsverhandlungen mit dem metallverarbeitenden Betrieb stehen, mit der Absicht, 54 Mitarbeiter zu entlassen.
Das Düdelinger Unternehmen, das noch 2015 mehr als 12 Millionen Gewinn gemacht hatte, begründet das Vorhaben mit sinkendem Umsatz und niedrigeren Gewinnen.
Es mag sein, dass die Aufträge im Rahmen der allgemein niedrigeren Erdölpreise und der damit verbundenen Investitionsrückgänge in der Branche (John Zink ist ein Zulieferer von Erdölproduzenten) zurückgegangen sind.
Dieser Zustand wird aber wahrscheinlich nicht lange andauern, und wenn sich der Investitionsstau löst, werden die gut ausgebildeten und eingearbeiteten Fachkräfte dem Unternehmen sicherlich fehlen …
Die Aktionäre schert dies aber wohl eher wenig: Ihre Perspektiven sind kurzfristig (siehe oben), strategische Langzeitplanung ist nicht ihre Sache …
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