Er hat mit seinen Erfolgen maßgeblich zur luxemburgischen Radsport-Euphorie beigetragen. Doch es waren nicht nur seine sportlichen Erfolge. „An Andy Schleck scheiden sich die Geister“, schreibt „T“-Radsportexperte Petz Lahure. Andys Beliebtheit resultierte zum einen aus seinen Siegen, aber vor allem aus seiner Persönlichkeit. Kein Wort wurde in dem Maße mit Schleck verbunden wie „Unbekümmertheit“. Was für die einen ein sympathischer Charakterzug war, war für die anderen das Hindernis für eine noch erfolgreichere Karriere. Andy nahm sich seine Freiheiten und schlug im Winter auch mal über die Stränge. Er sorgte dafür, dass weder den Medien noch den Stammtischen der Stoff ausging. Sicherlich hätte mit mehr Zielstrebigkeit noch der eine oder andere Sieg mehr eingefahren werden können. Doch auch jetzt hat Andy ein Palmarès, von dem 99 Prozent des Pelotons nur träumen können. Und war es nicht gerade seine „Unbekümmertheit“, die uns die schönsten Momente bescherte? Ein konventioneller Fahrer hätte in Liège nicht so früh angegriffen und von einer Aktion wie am Galibier nicht einmal zu träumen gewagt. So etwas traut sich nur ein wahrer Champion.
(Chris Schleimer)
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