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Der starke Euro ist Geschichte

Der starke Euro ist Geschichte
(dpa/Illustration)

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Der Herrscher über Europas Gemeinschaftswährung hat gesprochen: Mario Draghi will nun ab März dieses Jahres bis mindestens (!) Ende September 2016 jeden Monat Staatsanleihen und Privatanleihen im Wert von 60 Milliarden Euro kaufen.

Es ist ein massives Drucken von neuem Geld. Die Besitzer von Aktien dürfen sich freuen: Im Schnitt müssten die Kurse von Wertpapieren nun weiter steigen – schon alleine dadurch, dass nun mehr Geld im Umlauf sein wird und dieses Geld irgendwo angelegt werden will.

Christian Muller cmuller@tageblatt.lu

Ob das Projekt Erfolg haben und die Konjunktur ankurbeln wird, steht dabei in den Sternen. Immerhin handelt es sich beim Drucken von Geld nur um eine Illusion von Reichtum.

Eine anscheinend drohende Deflation wird Draghi so wohl erfolgreich bekämpfen können. Für die Menschen der Eurozone bedeutet das: Der Euro wird noch weiter an Wert (gegenüber dem Dollar oder dem Schweizer Franken) verlieren. Gleichzeitig wurde nun wohl auch das Ende der glücklichen Zeit mit nur niedrigen Preissteigerungen eingeläutet.

Ein gutes Element ist jedoch auch im Plan vertreten: Die nationalen Staatsanleihen sollen nämlich nicht von Frankfurt aus, sondern von den nationalen Zentralbanken des Euro-Systems gekauft werden. Die nationalen Zentralbanken sollen dann auch das Risiko eines potenziellen Zahlungsausfalls tragen. Doch wird diese Klausel – die anderen Verträgen widerspricht – im Krisenfall auch eingehalten?