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Das kann doch keine Kunst sein!

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10 Jahre Mudam

Brauchte Luxemburg ein Museum, das 88 Millionen Euro kostete? Eine Frage, die man auch heute noch hört. Nun, das Mudam steht da, und man sollte das Beste daraus machen. Ein Land, das sich darstellen will, tut das seit jeher mit seinen Bauten. Warum sollte Luxemburg eine Ausnahme machen? So weit, so gut.

cmolinaro@tageblatt.lu

Sich Gedanken machen über die institutionelle Kunst kann man trotzdem. Die Entstehungsgeschichte des Mudam wartete mit einigen peinlichen Anekdoten auf. Auch bei diesem Prestigeobjekt ließ man es sich nicht nehmen, mit lächerlichen Kontroversen (Stichwort „Magny doré“) auf sich aufmerksam zu machen.

Zudem braucht man für den Bau – wie hierzulande so üblich – sehr viel Zeit. Von der Idee bis zur Eröffnung vergingen 17 Jahre, eine Zeitspanne, in der die Schweiz den neuen Gotthardtunnel mit 57 Kilometern Länge baute. Und schließlich: Man wollte ein Luxusmuseum, doch das Budget für die Ausstattung scheint laut Mudam-Direktor gering. Anspruch und Möglichkeiten liegen wohl etwas auseinander.

Und trotzdem: Das Mudam ist mehr als eine Touristenattraktion, die den Standort „Dräi Eechelen“ aufwertet. Im Herzen des Europa- und Banken-Viertels Kirchberg sagt uns das Museum: Europa ist mehr als nur eine Sache des Geldes, sondern auch eine der Kultur. Die Tatsache, dass es Geld kostet, kulturelle Werte zu bewahren, hat es allerdings schwer, anerkannt zu werden.