Denn die vorherigen Regierungen haben in den vergangenen Jahren bereits sechs Sparpakete durchgeboxt. Was hat es gebracht? Es wurde tatsächlich weniger Geld ausgegeben, doch: Weite Bevölkerungsschichten sind verarmt und die Wirtschaft des Landes eingesackt.
Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu
Nach dem wochenlangen Kräftemessen zwischen Athen und den übrigen Mitgliedern der Eurozone sowie den klärenden Gesprächen in den letzten Tagen, sowohl auf EU-Ebene als auch im in der Schuldenkrise tonangebenden Berlin, müsste jetzt die Arbeitsteilung klar sein. Die Syriza-Regierung sollte die Gelegenheit erhalten, richtige Strukturreformen durchzuführen. Will heißen Reformen, die unter anderem ein gerechtes Abgabensystem einführen und zu einem Wirtschaftswachstum führen, ohne dass dies auf Kosten der Arbeitnehmer geht. Das Potenzial dafür ist in Griechenland durchaus vorhanden. Und es vermag auch nur eine linksgeführte Regierung in Griechenland die oligarchischen Wirtschaftsstrukturen aufzubrechen.
Dazu braucht die Regierung in Athen Zeit. Und diese sollte ihr gegönnt werden.
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