Der Fortschritt in der Industrie verspricht – je nach Sichtweise – vielen Menschen die Arbeit weg- oder abzunehmen. Zwei Trends, die derzeit auf der Hannover-Messe zu sehen sind, sprechen allerdings eine deutlich andere Sprache. Da sind erstens die Cobots: künstliche Industriehelfer, die so gebaut und eingestellt sind, dass Menschen sich gefahrlos in ihrer Nähe aufhalten und mit ihnen zusammenarbeiten können. Dass dies natürlich der Arbeitsoptimierung und der Erhöhung der Produktivität dienen soll, sei einmal dahingestellt. Immerhin scheint es nicht so, als wollten sich die Käufer dieser Roboter schnell ihrer Arbeiter entledigen.
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Eine andere Innovation ist die Augmented Reality. Arbeiter tragen dabei eine Datenbrille, von der sie Anleitungen und Informationen ablesen können, die sie befähigen sollen, schnell mit komplizierten und neuen Aufgaben zurechtzukommen. Auch diese Technik ergibt nur Sinn, wenn weiterhin Menschen arbeiten. Auch kann sie natürlich dazu genutzt werden, um Arbeiter nach möglichst kurzer Einweisung oder Schulung schnell einsatzfähig zu machen – und so auf Kosten des Arbeiters Zeit und Geld zu sparen.
Diese beiden Trends setzen darauf, dass auch in (naher) Zukunft Menschen in der Industrie arbeiten. Die Weichen für die Industrie der Zukunft werden genau heute gestellt. Umso wichtiger wäre es, auch die sozialen Seiten des Fortschritts zu diskutieren.
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