Vor der WM in Russland wird entschieden, wer die WM 2026 ausrichten darf. Am Mittwochmorgen wird beim FIFA-Kongress in Moskau gestimmt, ob die gemeinsame Kandidatur der USA, Kanada und Mexiko oder das Projekt der Marokkaner gewählt wird.
Der Luxemburger Fußballverband um FLF-Präsident Paul Philipp tendiert derzeit zu der Kandidatur aus dem Maghreb: «Es ist eine Chance für Europa, etwas an Afrika zurückzugeben und nicht immer nur ans Business zu denken. Folgen wir unserem Herzen, dann wählen wir Marokko. Aber man spürt natürlich, dass die USA, Mexiko und Kanada die Favoriten sind.»
Vor allem die großen Distanzen zwischen den Spielorten gefallen Philipp nicht an der Kandidatur vom amerikanischen Kontinent. «Eine Weltmeisterschaft sollte wegen des Flairs immer nur in einem Land stattfinden. Zudem würde es drei Eröffnungsspiele geben, was zumindest gewöhnungsbedürftig ist.»
Eine endgültige Entscheidung wird die FLF am Dienstagabend fällen. «Wir werden uns noch einmal mit befreundeten Verbänden beraten. Aber ich glaube kaum, dass wir noch umgestimmt werden», erklärte Philipp.
Mehr Geld aus Amerika
Die Endrunde in acht Jahren wird erstmals mit 48 Teams gespielt, das macht 80 Spiele. Die Nordamerikaner locken mit prognostizierten Einnahmen, die mit fast elf Milliarden US-Dollar fast doppelt so hoch sein sollen wie bei einer WM in Marokko. Die Nordafrikaner setzen vor allem auf die Fußballbegeisterung im Land.
Auf dem Papier sind die USA, Kanada und Mexiko die haushohen Favoriten. Die FIFA hatte in alle Länder eine Expertenkommission geschickt. Die Nordamerikaner bekamen für ihre fast perfekte Bewerbung 4,0 von 5 möglichen Punkten. «United 2026» wurde in keiner der 20 Kategorien als problematisch eingestuft. Marokko erhielt hingegen nur 2,7 Punkte, in gleich mehreren Bereichen sieht die FIFA ein «hohes Risiko».
Für die Abstimmung muss das alles aber nichts heißen – bei den bisherigen WM-Vergaben wurde auf Evaluierungsberichte nur wenig wert gelegt.
So wird gewählt
Nach der dubiosen Doppelvergabe an Russland und Katar 2022 (damals mit der schlechtesten Bewertung) im Dezember 2010 durch das FIFA-Exekutivkomitee, das heute als Keimzelle der großen Skandale gilt, wird die Endrunde 2026 erstmals vom gesamten FIFA-Kongress vergeben. Jedes Land hat eine Stimme. Da die Bewerber laut Statuten nicht wählen dürfen, sind derzeit 207 FIFA-Mitglieder stimmberechtigt – sofern sie im Expocenter von Moskau anwesend sind. Der Weltverband wird die Wählerliste erst beim Kongress bestätigen.
Zum Sieg reicht die einfache Mehrheit der abgegebenen und gültigen Stimmen. Wählen alle 207 den Regeln entsprechend, ist der Kandidat mit 104 Stimmen oder mehr der sichere Sieger. Sind beispielsweise zehn Stimmen ungültig oder gibt es Enthaltungen, dann reichen bereits 99 Stimmen aus.
Sollte die Option «Keiner von beiden» im ersten Wahlgang gleich viele Stimmen oder mehr als die zwei Kandidaten zusammen vorweisen, gelten beide Bewerbungen als abgelehnt. Im umgekehrten Fall – beide Kandidaten kommen zusammen, ohne eine Mehrheit auf mindestens genauso viele Stimmen wie die dritte Option – gibt es einen zweiten Wahlgang nur mit den beiden Bewerbern.
Bei Stimmgleichheit würde in diesem die Bewertung der FIFA-Expertenkommission den Ausschlag geben – für die Nordamerikaner.
Et geet mat den Bewerbungen sou wéi et emmer get. Bei der FIFA as den Wuerm dran. Do muss ordentlech gebotzt gin. Vum "Sepp" Infantino iwert d'Sekretärinnen den Chauffeuren bis bei den Gärtner. Souguer d'Miwelen mussen ausgetosch gin. Do as alles verseucht.