Headlines

WM-QualifikationVolle Kanne im vollen Haus: Luxemburg und Irland kämpfen um Platz 3

WM-Qualifikation / Volle Kanne im vollen Haus: Luxemburg und Irland kämpfen um Platz 3
Die Nationalspieler freuen sich auf die Fans im ausverkauften Stade de Luxembourg Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Auf diesen Moment freuen sich alle Nationalspieler. Luxemburg wird zum Abschluss der WM-Qualifikation am Sonntag vor ausverkauftem Haus gegen Irland antreten. Die Begegnung verspricht Spannung, denn beide Teams wollen noch den dritten Platz in der Gruppe A erreichen.

Nachdem Luxemburg am Donnerstag durch den 3:1-Sieg in Aserbaidschan den eigenen WM-Quali-Rekord knackte, jagen die Jungs von Luc Holtz am Sonntag die nächste Bestmarke. 1995, als der Nationaltrainer selbst noch auf dem Platz stand, holten die „Roten Löwen“ in der EM-Qualifikation zehn Punkte. „Das war damals eine Sechsergruppe und wir haben schon jetzt die beste Qualifikation in der Geschichte des Verbandes gespielt. Die Gruppe A war sehr schwer und wenn wir schlussendlich vor Irland landen würden, wäre das eine starke Leistung“, sagt Holtz und ist schon mit den Gedanken im ausverkauften Stade de Luxembourg. „Wir freuen uns alle auf das volle Stadion. Bisher haben wir in jeder Partie in der neuen Arena gut gespielt. Bleibt es dabei, dann punkten wir auch gegen Irland.“

Der dritte Platz ist für Irland und Luxemburg eine Frage der Ehre. Für die „Roten Löwen“ ist der Rang hinter den beiden Gruppen-Dominatoren Portugal und Serbien aber wohl wichtiger, denn er stellt Fortschritt dar. „Der 3:1-Sieg gegen Aserbaidschan hat verdeutlicht, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Diese Mannschaft ist physisch besser als wir, umgedreht sind wir spielerisch stärker als sie. Aserbaidschan hat einen Punkt, wir neun Zähler … das sagt eigentlich alles aus. Für mich ist Fußball auch Entertainment. Der Zuschauer muss zufrieden nach Hause gehen“, so verdeutlichte Holtz am Freitag noch einmal seine Ansichten.

Sofort nach dem Erfolg in Aserbaidschan musste sich der Nationaltrainer Gedanken machen über das „Grande Finale“ gegen Irland. „Es wird schwerer als beim 1:0-Sieg in Dublin. Die Iren treten mittlerweile wieder britischer auf. Sie gehen hart in die Zweikämpfe, spielen viele lange Bälle und treten mit einem intensiven Pressing auf. Zudem befindet sich die Mannschaft nach einem schwachen Start im Aufwind“, sagte Holtz über den Gegner, der am Freitag gegen Portugal ein 0:0-Unentschieden holte.

Der 51-Jährige muss sich in den Stunden bis zum Spiel mit zwei grundverschiedenen Aufgaben beschäftigen. Erstens muss ein Ersatz für den gesperrten Verteidiger Dirk Carlson gefunden werden und zweitens muss Gerson Rodrigues nach seinen Geniestreichen am Freitag auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.

Die zweite Aufgabe nimmt Holtz mit einem Schmunzeln, aber auch mit einer gewissen Portion Ernst an. „Ein Verantwortlicher aus Troyes hat mich vergangene Woche kontaktiert, um Tipps zu bekommen, wie sie Gerson unter Kontrolle bekommen können. Nun, das ist nicht so einfach. Er hat ein großes Herz, aber was er außerhalb des Platzes macht, ist ab und zu grenzwertig. Es führt kein Weg daran vorbei, ihn immer wieder auf den richtigen Weg zu bringen“, sagt Holtz über seinen talentierten Schützling.

Als Ersatz für Dirk Carlson kommen gleich mehrere Spieler in Frage: Vahid Selimovic, Laurent Jans oder Kevin Malget. Eine klare Lösung gibt es nicht. Selimovic ist derzeit nur Ersatz bei OFI Kreta, Malget war schon länger nicht mehr von Anfang an für die Nationalmannschaft im Einsatz und bei einem Einsatz von Jans im Zentrum müsste die rechte Abwehrseite neu besetzt werden. „Ich habe noch bis Sonntag Zeit, mir Gedanken zu machen. Entweder ersetze ich Posten per Posten oder das System wird geändert“, sagte Holtz.

Gegner Irland hat eine enttäuschende Qualifikation hinter sich und will am Sonntag die Schmach vermeiden, auf dem vierten Platz hinter Luxemburg zu landen. Für Trainer Stephen Kenny ist es die Stunde der Wahrheit. Eine erneute Niederlage gegen die FLF-Auswahl könnte sein Aus bedeuten – das spekulieren zumindest die Medien von der Grünen Insel.

 Grafik: Tageblatt

Zuletzt lief es aber wieder besser für die Mannschaft, die fast ausschließlich Profis aus der englischen Premier League und Championship im Kader stehen hat. Am Freitag erkämpfte Irland ein 0:0 gegen Portugal und auch Serbien kam nicht über ein 1:1 gegen Kennys Team hinaus. Katar (4:0 im Testspiel) und Aserbaidschan (3:0) wurden deutlich besiegt.

Glaubt man den Worten von Evertons Verteidiger Shane Duffy, dann wird die Mannschaft sich in Luxemburg für ihren Trainer Stephen Kenny zerreißen. „Er ist brillant. Stephen Kenny hatte einen schweren Start in die WM-Quali, aber jetzt befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Wir spielen anderen Fußball und die Fans lieben es. Es ist offensichtlich, dass wir alle unter ihm weitermachen machen wollen und wir kämpfen für ihn. Das ist ein deutliches Zeichen, dass wir Spieler mit ihm als Trainer weitermachen wollen.“

Klare Worte eines Routiniers, die deutlich machen, dass die rund 9.500 Zuschauer sich am Sonntag auf ein spannendes Duell im Stade de Luxembourg freuen dürfen.