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ULCVerbraucherschützer fordern bessere Maßnahmen gegen steigende Lebensmittel-Preise 

ULC / Verbraucherschützer fordern bessere Maßnahmen gegen steigende Lebensmittel-Preise 
Das muss man sich auch leisten können: Vor allem Lebensmittel werden ständig teurer, als sie müssten, sagt die ULC Foto: Pixabay

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„Dass die Konsumenten in Luxemburg im vergangenen Jahr EU-weit am meisten für Lebensmittel zahlen mussten, ist definitiv keine gute Werbung für unser Land“, wird ULC-Präsident Nico Hoffmann in einer Mitteilung des Verbraucherschutz-Verbands zitiert.

In der am Mittwoch veröffentlichten Erklärung heißt es, dass die Luxemburger im vergangenen Jahr an Kaufkraft eingebüßt hätten – „trotz Indexierung und Steuerkredit“. Konkret werden Zahlen der deutschen Hans-Böckler-Stiftung angeführt, wonach die Reallöhne in Luxemburg 2022 um 2,6 Prozent gesunken sind. Dem Institut zufolge, „weil Unternehmen ihre Preise stärker angehoben haben, als dies aufgrund gestiegener Kosten eigentlich notwendig gewesen wäre“.

„Man wird das Gefühl nicht los, dass die Lebensmittelindustrie, allen voran die Supermärkte,
auf Kosten der Verbraucher profitieren“, ärgert sich ULC-Präsident Hoffmann. Er fordert „von der künftigen Regierung mit Nachdruck eine rasche und vollständige Anpassung der Steuertabelle an die Inflation, aber auch eine Wiedereinführung des ,Office des prix‘ beziehungsweise verstärkte Preiskontrollen“.

Die Regierung könne zudem „Lebensmittel-Preissenkungen einfordern“ – nach dem Vorbild Frankreichs: Da sollen 75 große Lebensmittelunternehmen auf Druck der Regierung die Preise für hunderte Produkte
senken. 39 Unternehmen seien der Aufforderung des Wirtschaftsministers bereits gefolgt und hätten Preisreduzierungen zwischen fünf und sieben Prozent in Aussicht gestellt, zeigt sich die ULC begeistert.

Von solch einer Maßnahme könnten „die Verbraucher auch in Luxemburg definitiv mehr profitieren als von der am 1. Januar in Kraft getretenen – zeitlich begrenzten – Mehrwertsteuersenkung – von der bekanntlich unter anderem die Lebensmittel ausgeschlossen sind“.

Tatsächlich hätten sich frühere Befürchtungen der ULC mittlerweile als begründet gezeigt: „Die Inflation wurde durch die teure Maßnahme – im Staatsbudget sind dafür immerhin 317 Millionen Euro vorgesehen – laut Statec nur minimal gebremst, während die Verbraucher davon so gut wie gar nichts spüren.“

Obwohl die Inflation seit Jahresbeginn stetig zurückgehe und aktuell bei 3,2 Prozent liegt, „steigen die Lebensmittelpreise seit Oktober 2021 scheinbar unaufhaltsam weiter“, stellt die ULC fest. Im Monatsvergleich hätten sie laut der nationalen Statistikbehörde Statec jüngst noch einmal um 0,2 Prozent zugelegt. Im Jahresvergleich stehe gar ein Plus von 11,4 Prozent zu Buche.