Gigantenduell F91 - SwiftUSM-Coach Manuel Correia erklärt, wer stärker ist

F91: Manuel Correia: „Lucas Fox ist ein junger Torwart (22 Jahre alt, Anm. d. Red.), der sich aber sowohl bei der Jeunesse als auch in Düdelingen als Nummer eins durchgesetzt hat. So wie der F91 derzeit spielt, hat er nicht viel zu tun. Wenn er aber gebraucht wird, ist er zur Stelle. Fox profitiert auch davon, dass Jonathan Joubert seine Rolle als Nummer zwei akzeptiert hat und gewillt ist, den jungen Torhütern weiterzuhelfen. Fox bringt Gardemaß mit, ist gut in der Luft, auf der Linie und mit dem Fuß. Er hat einen guten Dialog mit seinen Vorderleuten. Wenn er noch lernt, das Spiel besser zu lesen und seine Ausflüge außerhalb des Strafraums besser zu kontrollieren, wird er den Sprung zum Profi schaffen“.

Swift: „Geordan Dupire ist sehr stark mit dem Fuß und hat durch seine Größe auch eine sehr gute Präsenz im Strafraum. Ich glaube aber, dass er sein Limit erreicht hat. Er ist bereits 29 Jahre alt und macht noch verschiedene Fehler, die er wohl nicht mehr ausbügeln kann. Dupire ist sehr überzeugt von sich selbst und ich habe das Gefühl, dass er die Meisterschaft unterschätzt. Wir haben ihn gut analysiert und deshalb unser zweites Tor gegen Hesperingen durch einen Fehler von Dupire erzielt.“

F91: „Die Abwehr wurde vor der Saison neu aufgestellt und die Message ist erstaunlich schnell bei den Spielern angekommen. Die Spieler sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Sie kommunizieren gut untereinander und haben jede Menge körperliche Durchschlagskraft. Wenn sie unter Druck geraten, offenbaren sich aber ab und zu einige fußballerische Schwächen.“

Swift: „Die erste Unbekannte. In der Abwehr wurde viel rotiert. Ingesamt kann man aber sagen, dass die Hesperinger Abwehrspieler technisch versierter als die Düdelinger sind. Der Swift ist jedoch auf der anderen Seite nicht so eingespielt wie der F91. Der Chef der Abwehr ist Jerry Prempeh, sein Einfluss auf die Mitspieler ist sehr groß. Ich habe das Gefühl, dass Ricky Delgado noch nach seiner Rolle sucht. Kevin Malget wird auch nicht immer eingesetzt, ist aber sehr stark in Eins-gegen-eins-Situationen.“

F91: „Das Düdelinger Mittelfeld ist taktisch, technisch und physisch sehr stark und agiert auf eine sehr intelligente Art und Weise. Sie sind eingespielt, das merkt man sofort. Dejvid Sinani ist nicht zu ersetzen, derweil die anderen Mittelfeldspieler wie Vova, Bojic, Morren, Freire oder auch Agovic rotieren können, ohne dass es zu sehr auffällt.“

Swift: „Die zweite Unbekannte. Auch im Mittelfeld wird viel rotiert. Kapitän Mehdi Terki ragt mit seiner Übersicht und seinem Einfluss auf das Spiel heraus. Er kann den Ball nach vorne tragen, aber auch nach hinten arbeiten. Um ihn herum gibt es oft Veränderungen. Während Düdelingen durch das Zusammenspiel überzeugt, hat der Swift die besseren Einzelkönner.“

F91: „Ich habe das Gefühl, dass Düdelingen in den vergangenen Wochen fast alles trifft. Es sind immer zwei bis drei Spieler im Strafraum anspielbar. Wenn die Stammstürmer João Magno und Samir Hadji sich verletzen, dann wird es jedoch eng. Beide sind groß, sind aber unterschiedliche Stürmertypen und ergänzen sich gut. Sie haben beide die richtige Einstellung, die zum System passt. Magno und Hadji sind die ersten Verteidiger der Mannschaft und arbeiten bei Ballverlusten sehr gut nach hinten.“

Swift: „Rayan Philippe und Dominik Stolz sind die besten Spieler der BGL Ligue. Sie tauchen dort auf, wo sie keiner erwartet und sind dann wieder am richtigen Ort, um zuzuschlagen. Genau wie Hadji und Magno ergänzen sich beide sehr gut. Zudem sind sich Philippe und Stolz nicht zu schade, um einige Meter mehr zu machen. Neben ihrer fußballerischen Qualität zeichnet dieses Duo seine Bescheidenheit aus.“

F91: „In Düdelingen identifizieren sich alle Spieler mit dem Projekt. Deshalb ist die Bank im Kopf sehr stark. Sie kommen rein und spielen mit ihren Qualitäten und mit viel Einsatz.“

Swift: „Hesperingen ist die talentierteste Mannschaft der BGL Ligue. Das reicht von den Stammspielern bis zu denen, die auf der Tribüne sitzen. Aber sie identifizieren sich weniger mit dem Projekt als die Düdelinger. Wenn der Swift Geduld beweist und einen ähnlichen Weg gehen wird wie damals Dino Toppmöller mit dem F91, dann kann in Hesperingen ein Projekt entstehen, an das alle fest glauben.“

F91: „Überall, wo Carlos Fangueiro war, hatte er Erfolg. ‚Et ass e Mann vum Terrain.’ Er versteht es sehr gut, seine Message an die Spieler zu übermitteln, weil er einfühlsam ist. Zudem ist er sehr anspruchsvoll. Das sieht man auch an den Düdelinger Standardsituationen. Die sind bis ins kleinste Detail einstudiert. Carlos ist ab und zu etwas emotional, aber er schafft es, Mannschaften zu motivieren und seine Ideen mit seiner Mannschaft umzusetzen.“

Swift: „Bei Pascal Carzaniga hat alles ‚Kapp a Schwanz’. Er hat bei Flavio Becca nicht immer die nötige Zeit bekommen, um dauerhaft etwas aufzubauen. Er ist ein sehr intelligenter Trainer, der den Gegner sehr gut lesen kann. Er bringt es immer wieder fertig, seine Mannschaft so aufzustellen, dass die eigenen Stärken zum Tragen kommen und die Schwächen des Gegners offensichtlich werden.“

F91: „Carlos Fangueiro ist kein Meister der Variabilität. Er setzt meistens auf ein 3-5-2-System. Es ist sein Markenzeichen und es klappt. Typisch ist auch, dass Düdelingen nie große Risiken eingeht und die Defensive immer mit drei Abwehrspielern und zwei Mittelfeldspielern abdeckt.“

Swift: „Es sieht nach Durcheinander aus, aber es ist ein geordnetes Chaos. Jeder weiß, was er zu tun hat, wenn er auf den Platz kommt. Bei Hesperingen entscheidet eher die individuelle Qualität als die Organisation.“

Manuel Correia: „Eines der beiden Teams wird sich knapp durchsetzen. Ich tippe auf ein 1:0 oder ein 2:1. Auf den Sieger will ich mich jedoch nicht festlegen. Ein Unentschieden kommt für mich nicht in Frage. Düdelingen will den Abstand auf Hesperingen vergrößern und der Swift will den F91 in der Tabelle überholen.“