Dan Santos war am vergangenen Freitag enttäuscht. Die mangelnde Einsatzbereitschaft seiner Spielerinnen hatte beim Nationaltrainer jede Menge Frust hinterlassen. Sofort nach dem 0:4 forderte er von seiner Mannschaft eine Reaktion und wurde am frühen Dienstagabend im türkischen Çorum nicht enttäuscht. „Die Spielerinnen haben die Reaktion gezeigt, die ich von ihnen erwartet hatte. Die Mannschaft hat sich komplett anders als im Hinspiel präsentiert und die Zweikämpfe angenommen. 12.000 Zuschauer im Stadion haben uns ausgepfiffen. Es ist nennenswert, dass meine junge Mannschaft in dieser Atmosphäre die Ruhe behalten hat.“
Santos hatte keine einfache Aufgabe zu bewältigen. Die verletzte Kapitänin Laura Miller (Standard Liège/B) war wegen eines noch nicht ausgeheilten Ermüdungsbruchs nicht mit angereist und Mittelfeldtalent Charlotte Schmit (SC Freiburg/D) musste angeschlagen auf der Bank Platz nehmen. Hinzu kam noch, dass Leistungsträgerin Andreia Machado (Mamer) gesperrt fehlte und die beiden Mittelfeld-Chefinnen Marisa Soares und Marta Estevez nach kleinen Verletzungen noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Einspringen musste unter anderem die 16-jährige Innenverteidigerin Ana Barbosa. Santos hatte ein Extralob für das Talent parat: „Sie hat 90 Minuten sehr konzentriert gegen eine gute türkische Stürmerin dagegengehalten. Das verspricht für die Zukunft.“
Die Türkei ging bereits in der 14. Minute in Führung. Wie schon im Hinspiel zeichnete sich Sadikoglu als Torschützin aus. „Marta Estevez ist der Ball vom Fuß gesprungen. Danach ging es schnell. Es war eine unglückliche Situation.“ Danach stabilisierten die Luxemburgerinnen die Partie, konnten jedoch nie so richtig gefährlich vor dem türkischen Tor auftauchen. „Wir hatten ein paar Chancen. Für einen Sieg hätte es nicht gereicht, aber mit etwas Glück wäre ein Unentschieden möglich gewesen“, resümierte Santos.
Der Nationaltrainer hatte sofort nach der Partie seinen Blick in die Zukunft gerichtet: „Wir sind noch nicht auf dem Niveau, um mit der Türkei mithalten zu können, aber wir befinden uns auf einem guten Weg, in Zukunft für diese Art Gegner bereit zu sein. Jetzt gilt unser ganzer Fokus den Duellen gegen Georgien und Litauen im Dezember. Wir wollen den zweiten Platz erreichen. Das wäre ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung.“
Im Überblick
Statistik:
Türkei: Akgöz – Özev, Hiz, Karatas, Civelek – Topçu, Cal (83. Kuru), Cin – Sadikoglu (70. Karagenc), Uraz (70. Karabulut), Seker (46. Keskin)
Luxemburg: Schlimé – dos Santos, Barbosa, Kremer, Becker (46. Fernandes) – Jorge (55. Marques), Estevez, Soares (71. L. Schmit), Lourenco – Lavinas (71. Albert), Thompson (82. Miny)
Schiedsrichter: Beni – Stendahl, Taher (alle Schweden)
Gelbe Karte: Karagenc
Torfolge: 1:0 Sadikoglu (14.)
Zuschauer: 12.000 zahlende
Das weitere Programm:
1. Dezember:
Georgien – Luxemburg
5. Dezember:
Luxemburg – Litauen
Bereits gespielt:
Litauen – Luxemburg 0:2
Luxemburg – Georgien 1:1
Luxemburg – Türkei 0:4
Türkei – Luxemburg 1:0
Tabelle:
1. Türkei 4 Spiele, 12 Punkte
2. Luxemburg 4, 4
3. Litauen 4, 4
4. Georgien 4, 2
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können