Zoran Radojevic benutzt das Wort „speziell“, um zu beschreiben, was seine Mannschaft in der vergangenen Saison erreicht hat. „Am Anfang war es unser primäres Ziel, das Play-off zu erreichen und etwas Neues aufzubauen“, erklärt der HBK-Trainer. Die Mannschaft hatte im Sommer 2022 einen Umbruch erlebt und es war vor der Saison unklar, was man von seiner Truppe erwarten könnte. „Es hatte aber sicherlich niemand damit gerechnet, dass wir um den Titel kämpfen könnten“, so der 41-Jährige. „Wir haben einfach Spiel für Spiel genommen und einen guten Job gemacht.“ Die Saison 2022/23 schloss Käerjeng schließlich punktgleich mit Meister Esch ab, musste dem Gegner aufgrund des besseren direkten Vergleichs allerdings den Titel überlassen.

„Es war schon enttäuschend. Hätten wir im Play-off gegen Düdelingen oder Berchem ein Tor mehr erzielt, wären wir Meister geworden“, blickt Radojevic zurück. „Mit etwas Abstand überwiegt aber klar der Stolz über das, was wir erreicht haben. Jeder war nach dem Urlaub schnell wieder fokussiert und wir haben große Lust, dieses Jahr noch mehr zu pushen.“

Radojevic selbst wird sich in der neuen Saison voll und ganz auf das Männerteam konzentrieren. In der vergangenen Spielzeit hatte er auch noch die Frauen des Klubs trainiert. „Die Organisation war nicht einfach. Es ist schwierig, sich auf zwei Teams zu fokussieren, deswegen haben wir entschieden, jemand anderes für das Frauen-Team zu suchen.“ Mit den Käerjenger Herren will er nun den nächsten Schritt machen. „Wir wollen einen Titel gewinnen. Das ist unser klares Ziel. Wir wollen um den Pokal und die Meisterschaft kämpfen.“

Für diese Mission steht einzig Danijel Vukicevic nicht mehr zur Verfügung, alle anderen Schlüsselspieler sind geblieben. Neben drei neuen jungen Talenten freut sich Radojevic besonders über zwei wahre Verstärkungen.

Zum einen kommt Alen Blazevic aus Kroatien nach Käerjeng. „Ich glaube, in der luxemburgischen Liga gibt es keinen anderen Spieler mit seinem CV. Er hat zehn Jahre Champions League gespielt und lief 15 Jahre für die Nationalmannschaft Kroatiens auf. Als sich die Möglichkeit ergab, ihn zu holen, haben wir alles dafür getan.“ Besonders für die Defensive soll er eine Verstärkung sein, genau wie Miha Pucnik. „Er hat mit Esch viermal die Meisterschaft gewonnen und zweimal den Pokal. Er hat eine richtige Siegermentalität. Das ist das, was uns vielleicht letztes Jahr ein bisschen gefehlt hat.“

Mit der Erfahrung der beiden Neuzugänge soll nun der erste Käerjenger Titel seit 2018 gelingen.