Gonçalo Almeida hat einen Leidensweg hinter sich. Seit seinem Wechsel 2015 nach Differdingen plagten ihn immer wieder Adduktorenprobleme. „Ich wollte mich nicht operieren lassen und habe es hinausgezögert, bis es nicht mehr anders ging, als mich unters Messer zu legen. Da war viel Pech dabei, denn ich achte eigentlich schon immer auf meine Ernährung und habe auch viele Sonderschichten eingelegt. Vielleicht habe ich sogar zu viel gemacht“, blickt „Gonzo“ zurück.

Seit vergangener Saison ist der Körper wieder gesund. Almeida kam in 24 Saisonspielen zum Einsatz, konnte den Spielen aber nur selten seinen Stempel aufdrücken. Das ist in dieser Saison anders. In 13 Spielen stehen bereits fünf Tore und zwei Vorlagen zu Buche. 733 Minuten hat der schnelle Angreifer bereits auf dem Buckel. Vergangene Saison waren es 852 Minuten am Ende der Saison. „Spielerisch habe ich mich schon mal besser gefühlt und das Alter spüre ich auch. Aber beim Blick auf die Statistik sieht es nach einer guten Saison für mich aus.“

Das kann der FC Déifferdeng 03 nicht von sich behaupten. Nach 13 Spieltagen steht der letztjährige Vizemeister nur auf dem siebten Platz. „Unser Abwehrverhalten ist nicht so gut wie vergangenes Jahr und wir schießen weniger Tore. Vergangene Saison hat Bertino Barbosa fast immer getroffen. Die Mannschaft ist sogar aktuell besser aufgestellt, dafür aber weniger effizient“, analysiert Almeida die Situation.

Daran konnte auch der neue Trainer Stéphane Léoni nichts ändern, der vor vier Wochen Pedro Resende ersetzte. Almeida warnt vor voreiligen Schlüssen: „Ein neuer Trainer braucht Zeit. Das System hat sich geändert und daran muss sich jeder anpassen. Ein Trainer sollte nicht nach ein paar Spielen bewertet werden, sondern eine Chance bekommen, der Mannschaft seine Handschrift aufzudrücken.“

Für Almeida ist das Duell gegen Niederkorn noch immer etwas ganz Besonderes. Der Stürmer verpasste wegen Verletzungen die vergangenen drei Derbys und hofft, am Sonntag auf dem Platz stehen zu können. „Gegen den Progrès sind wir immer besonders motiviert. Leider kommt es nicht zum Duell mit meinem Kumpel Toni Luisi, da er gelbgesperrt ist. Ich rechne mit einem Duell auf Augenhöhe“, so Almeida, der zugeben muss, dass eine Menge Druck auf ihm und seinen Teamkollegen lastet. „Wenn wir nicht gewinnen, dann wird der Abstand auf Platz drei sehr groß. Wir wollen gegen Niederkorn beweisen, dass wir in die Top drei gehören.“

Seinen möglichen Gegenspieler konnte „Gonzo“ sogar im Dienst beobachten. Beim Länderspiel gegen Bulgarien war Almeida als Polizist vor Ort und konnte sich ein Bild des Niederkorner Rechtsverteidigers Florian Bohnert machen. „Ich durfte mir seine Leistung sogar aus dem Business-Bereich aus ansehen. Er war einer der Besten an diesem Tag. Ich bin noch immer schnell, aber er ist spritziger als ich. Wenn ich denn spielen sollte, wird es ein sehr anstrengender Nachmittag für mich.“