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NigerEcowas: Ankündigung von Übergangsphase durch nigrische Machthaber „inakzeptabel“

Niger / Ecowas: Ankündigung von Übergangsphase durch nigrische Machthaber „inakzeptabel“
Die humanitäre Lage im NIger spitzt sich wieter zu. Vor allem Kinder sind hiervon betroffen Foto: dpa/Sam Mednick

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Nach dem Putsch im Niger verschärft sich die humanitäre Lage. 430.000 Kinder leiden unter der tödlichsten Form der Mangelernährung. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft nennt die Ankündigung einer dreijährigen Übergangsphase der Putschisten inakzeptabel.

Mehr als zwei Millionen Kinder im Niger brauchen nach Einschätzung des UN-Kinderhilfswerks Unicef dringend humanitäre Hilfe. Schon vor dem Staatsstreich vor wenigen Wochen habe in diesem Jahr die Zahl der mangelernährten Kinder unter fünf Jahren im Niger bei etwa 1,5 Millionen gelegen, teilte Unicef am Montag in einer Erklärung mit. Mindestens 430.000 dieser Kinder litten demnach unter der tödlichsten Form der Mangelernährung. Diese Zahlen könnten jetzt steigen, „wenn die Lebensmittelpreise weiter steigen und eine wirtschaftliche Rezession die Familien, Haushalte und Einkünfte trifft“, fügte Unicef hinzu.

Die UN-Organisation leistet weiter humanitäre Hilfe im Niger. „Lebenswichtige Lieferungen“ blieben aber an mehreren Stellen blockiert, etwa an der Grenze zu Benin, kritisierte Unicef und rief dazu auf, Hilfsorganisationen den Zugang zum Niger zu garantieren und „humanitäre Güter vor multi- und unilateralen Sanktionen zu schützen“.

„Inakzeptabel“

Unterdessen hat die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) die Ankündigung einer Übergangsphase zu einer zivilen Regierung durch die neuen Militärmachthaber im Niger zurückgewiesen. „Ein dreijähriger Übergang ist inakzeptabel“, sagte der Ecowas-Beauftragte für Sicherheit und politische Angelegenheiten, Abdel-Fatau Musah, in einem am Montag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Al-Dschasira. „Wir wollen, dass die verfassungsmäßige Ordnung so schnell wie möglich wiederhergestellt wird.“

Der neue nigrische Militärmachthaber Abdourahamane Tiani hatte am Wochenende erklärt, eine Übergangsphase zur Demokratie werde nicht länger als drei Jahre andauern. „Unser Ziel ist es nicht, die Macht an uns zu reißen“, sagte der General am Samstag in einer Fernsehansprache. Er kündigte einen 30-tägigen „nationalen Dialog“ an, um „konkrete Vorschläge“ zu erarbeiten, die den Grundstein für „ein neues Verfassungsleben“ legen sollten.

Die Ecowas hatte zuvor beschlossen, eine „Bereitschaftstruppe“ als letzten Ausweg zur Wiederherstellung der Demokratie im Niger zusammenzustellen. Die Wirtschaftsgemeinschaft bekräftigte am Wochenende ihre Bereitschaft zu einem militärischen Einsatz, auch wenn der diplomatische Weg weiterhin die bevorzugte Option darstelle.

In seiner Fernsehansprache warf der neue Machthaber Tiani der Ecowas vor, einen Angriff auf den Niger vorzubereiten. „Sollte ein Angriff auf uns verübt werden, wird das kein Spaziergang sein, wie manche Leute zu glauben scheinen“, sagte er. Am 26. Juli hatten Militärs im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten gestürzt und die Macht im Land übernommen.

JJ
22. August 2023 - 10.01

"...und davon gibt's ja jede Menge." Verhütungsmittel scheinen wichtiger als Kanonen. Seit 50 Jahren sehen wir Kinderscharen mit aufgedunsenen Bäuchen und Krankheiten jeder Art. Aber die Natur hat ihre Gesetze. Wenn dann noch Kriege,angezettelt von Halbaffen in Uniform,ausbrechen,dann wird's eng.