Am Donnerstag bewies der F91 Düdelingen Moral. Beim 2:2-Unentschieden in der Europa League gegen Malmö FF holte die Mannschaft von Trainer Carlos Fangueiro einen 0:2-Rückstand auf und legte über 90 Minuten einen beeindruckenden Rhythmus an den Tag. Das wäre eigentlich kein Problem, stünde am Sonntag nicht das Spitzenspiel gegen Niederkorn an und vier Tage später die Conference-League-Partie gegen den polnischen Spitzenklub Lech Posen. Das stramme Programm der Düdelinger hat nichts mit Erholung zu tun, obwohl Fangueiro immer wieder beteuert, dass sein Trainerstab die Steuerung der Einheiten und der Regeneration gut im Griff hat. Erschwerend kommt hinzu, dass bei fast allen Spielen des F91 rund 30 Grad Celsius herrschen. Auch dieser Faktor ist nicht optimal, um sich schnell vom Kraftaufwand zu erholen.
Will Düdelingen die Chance auf eine Teilnahme an der Conference-League-Gruppenphase wahren, müssen am Sonntag gegen Niederkorn ein paar personelle Änderungen her. Fangueiro wiederholt immer wieder, dass er seinen gesamten Mannschaft vertraut. Gegen den Progrès kann er dies nun beweisen.
Der neue Abwehrchef Manuel da Costa wird nach einer leichten Verletzung wohl weiter geschont werden. Genau wie Sylvio Ouassiero. Beide sollen gegen Lech Posen fit sein. Jules Diouf, der gegen Malmö nur eingewechselt wurde, könnte auf den Platz zurückkehren. Eine Pause hätte sich eigentlich Aldin Skenderovic verdient, der als einziger Verteidiger in allen sieben Saisonspielen in der Startelf stand. Dass der 25-Jährige aber ausgerechnet das Duell gegen seinen Ex-Verein Niederkorn verpassen will, ist höchst unwahrscheinlich. Als Alternativen für die Innenverteidigung stehen der französische Neuzugang Vincent Decker sowie der eigentliche Mittelfeldspieler Vova da Cruz zur Verfügung. Auf den Abwehrflügeln könnten Chris Stumpf und Evann Mendes zum Einsatz kommen. Das 18-jährige Talent wurde gegen Malmö eingewechselt und zeigte einen sehr bissigen und erfrischenden Auftritt.
Im Mittelfeld verfügt Fangueiro über weit weniger Alternativen. Als Spielmacher kommen nur Dejvid Sinani und Filip Bojic in Frage. Für das zentrale Mittelfeld scheint der ehemalige Stürmer Edis Agovic eine Alternative geworden zu sein. Wahrscheinlich wird auch Bruno Freire gegen Niederkorn von Beginn an auf dem Platz stehen. Sturm-Neuzugang Joao Magno hat erst zwei Spiele in den Beinen und sollte frisch genug sein, um gegen Progrès auflaufen zu können.
Beim Progrès könnte sich ein Torwartwechsel anbahnen. Sébastien Flauss leistete sich am ersten Spieltag zwei Patzer und hatte eh bereits Eldin Latik im Nacken sitzen. Das Torwarttalent war bereits zum Schluss der vergangenen Saison die Nummer eins bei den Niederkornern. Grund zu vielen Veränderungen hat der neue Progrès-Trainer Jeff Strasser eigentlich nicht, denn seine Mannschaft überzeugte bei der 2:4-Niederlage gegen Hesperingen. Fest steht, dass Dave Turpel auch gegen seinen Ex-Verein Düdelingen nicht auf der Bank sitzen wird. In Niederkorn geht man davon aus, dass der ehemalige Nationalspieler sein Comeback wohl eher in der Rück- als in der Hinrunde feiern wird.
Am vergangenen Spieltag liefen die Niederkorner mit zwei von insgesamt neun Neuzugängen in der Startelf auf (Elias Filet und Belmin Muratovic). Das könnte auch am Sonntag so sein.
Ob es viele Änderungen auf beiden Seite geben wird oder beide Trainer an ihrer Startelf vom ersten Spieltag festhalten, eines steht fest: Niederkorn gegen Düdelingen wird ein spannendes Duell werden und bereits ein paar Fragen für die Zukunft klären.
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