Paris-Roubaix endgültig abgesagt
Der Radsport-Klassiker Paris-Roubaix findet in diesem Jahr nicht statt. Veranstalter ASO musste die bereits auf den 25. Oktober verlegte 118. Auflage nach den jüngsten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Frankreich absagen. Die Kopfsteinpflaster-Tortur zählt neben Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt, Liège-Bastogne-Liège und der Lombardei-Rundfahrt zu den fünf „Monumenten des Radsports“.
Am gestrigen Donnerstag war im nah an Roubaix gelegenen Lille die höchste Alarmstufe durch den französischen Gesundheitsminister Olivier Veran ausgerufen worden. Auch das erstmals für dieses Jahr geplante Frauen-Rennen fällt somit flach. Das nächste Rennen durch die sogenannte „Hölle des Nordens“ ist für den 12. April 2021 geplant.
Bereits zuletzt hatte die Viruskrise für Absagen im vollgestopften Radsport-Kalender gesorgt. So wird der Klassiker Amstel Gold Race in den Niederlanden aufgrund der verschärften Corona-Maßnahmen an diesem Wochenende nicht stattfinden. Damit endete die Ardennen-Trilogie in diesem Jahr bereits nach zwei Rennen. (SID)
Auch Gent-Wevelgem ist nicht ganz von Corona verschont geblieben und geht morgen nur noch über 232,5 Kilometer. Es ist das Flandern-Rennen, das den Sprintspezialisten eigentlich am meisten entgegenkommt. So konnte sich im letzten Jahr der Norweger Alexander Kristoff aus einer 30-köpfigen Spitzengruppe heraus vor dem Deutschen John Degenkolb und dem Belgier Oliver Naesen durchsetzen. Auch in diesem Jahr wird der 33-Jährige vom UAE-Team Emirates das Rennen in Angriff nehmen, auf das am Mittwoch mit dem „Scheldeprijs“ und am kommenden Sonntag mit der Flandern-Rundfahrt zwei weitere Klassiker in Nordbelgien folgen werden.
Zum Favoritenkreis dürften jedoch auch der Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) und der Belgier Wout Van Aert (Jumbo-Visma) zählen. Van der Poel kommt als niederländischer Meister mit einem Etappensieg bei Tirreno-Adriatico und dem Gesamtsieg bei der BinckBank Tour zu den Flandern-Klassikern und musste sich am Mittwoch bei der Flèche Brabançonne im Sprint nur Julian Alaphilippe geschlagen geben. Etwas, das den 25-Jährigen mächtig ärgerte. Van Aert gewann nach dem Neustart der Saison im August u.a. die Strade Bianche, Mailand-Sanremo und holte zwei Etappensiege bei der Tour de France. Zuletzt gewann er bei der Weltmeisterschaft in Imola sowohl Silber im Zeitfahren wie auch im Straßenrennen und hat seitdem eine zweiwöchige Pause eingelegt.
Aus Luxemburger Sicht sind Jempy Drucker (Bora-hansgrohe), Kevin Geniets (Groupama-FDJ), Alex Kirsch (Trek-Segafredo) und Tom Wirtgen (Bingoal-Wallonie Bruxelles) morgen am Start. Nach der Absage des Amstel Gold Race wird auch Christine Majerus (Boels-Dolmans) morgen das Damenrennen, das über 145,4 Kilometer von Ieper nach Wevelgem geht, in Angriff nehmen.
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