Fußball-Deutschland wird sich in den nächsten Wochen noch sehr oft fragen, warum «La Mannschaft» bei der WM ausgeschieden ist. Ab und zu muss man die Ursachen für eine Niederlage aber nicht im Hier und Jetzt suchen, sondern in der Vergangenheit stöbern. Wir haben eine mögliche Theorie gefunden.
Der Anfang vom Ende beginnt am 29. Juli 1883 in der italienischen Provinz Emilia-Romagna. An diesem Tag wird dort Benito Mussolini geboren (nein, diese Kolumne soll nicht für einen Nazi-Vergleich herhalten). 1925 steigt er zum «Duce» des faschistischen Regimes auf. 43 Jahre später kommt in Rom ein begnadeter Fußballer zur Welt: Paolo Di Canio. Im Sommer 1989 schlägt das Schicksal wieder zu. Auf einer Terrasse in der Nähe des Kolosseums bräunt der junge Lazio-Angreifer seinen rechten Bizeps mit der Aufschrift «dux». Wenige Meter weiter sitzt die damals 18-jährige Beatrix von Storch, die gerade auf Klassenfahrt ist. Beide kommen ins Gespräch und tauschen ihre Gedanken aus. 2017 zieht von Storch mit der AFD in den Bundestag ein.
Als der deutsche Nationalspieler Toni Kroos am nächsten Tag die Bild-Zeitung aufschlägt, traut er seinen Augen nicht. Real-Teamkollege Luka Modric sieht der erzkonservativen Politikerin zum Verwechseln ähnlich. Nun vergeht keine Trainingseinheit, ohne dass Kroos den Kroaten hänselt. Dieser stürzt in eine monatelange Identitätskrise. Irgendwann nimmt er das Telefon in die Hand und ruft zur moralischen Unterstützung seinen ehemaligen Tottenham-Teamkollegen Danny Rose an. Dieser hat gerade die Tea Time eingelegt und sitzt zusammen mit dem Südkoreaner Son Heung-min an einem Tisch. Als dieser vom Modric-von-Storch-Vergleich hört, hat er gleich die passende Antwort parat. Sein Trainer in der südkoreanischen Nationalmannschaft sieht nämlich wie ein Klon von Jogi Löw aus.
Für Modric ist diese Antwort wie eine Erlösung. Mit stolzgeschwellter Brust kehrt er ins Training von Real zurück und zeigt Kroos die Bilder von Shin Tae-yong. Zurück bei der DFB-Elf, macht sich Kroos über das Double lustig. Löw, der seit jeher in Stil und Ausdrucksweise um Einzigartigkeit bemüht ist, stürzt genau wie Modric in eine Identitätskrise.
Als er glaubt, er hätte die schlimmsten Momente hinter sich gelassen, sieht er an diesem für Deutschland schicksalhaften 27. Juni sein südkoreanisches Ebenbild, verfällt in Schockstarre und liefert nur noch eine billige Kopie einer WM-würdigen Taktik ab.
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