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Warnschuss an Luxemburg

Warnschuss an Luxemburg
(dpa-Archiv)

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In Luxemburg ist die Distanz zwischen Arm und Reich in den vergangenen Jahren immer größer geworden, die Bildungs- und Berufschancen für Kinder aus ärmeren Familien im Großherzogtum sind katastrophal.

So schlecht sind die aktuellen Zahlen hierzulande, dass selbst die nicht unbedingt für ihre sehr linken Thesen bekannte OECD jetzt Luxemburg einen Warnschuss verpasst und die Regierung aufgefordert hat, die Schere zwischen Arm und Reich durch eine Reform der Sozialtransfers wieder etwas zu schließen.

Luxemburg gehört mit Mexiko, der Türkei und Portugal mit zu den Ländern, in denen die Kinder aus armen Familien die schlechtesten Bildungschancen haben. Und das alleine ist schon eine Schande für das vom Pro-Kopf-Einkommen her reichste Land der EU.

Junge Menschen, gering qualifizierte Arbeitnehmer, Alleinerziehende oder Migranten leben mit einem hohen Risiko, in die Armut abzurutschen. Auch das ist eine Schande für ein Land, das sich gerne modern und weltoffen gibt.

Was aber wirklich erschreckend ist, ist der Umstand, dass die politisch Verantwortlichen in der Regierung die Augen vor der aktuellen Situation verschließen, Ausgaben im Sozialbereich kürzen und Steuern für Arbeitnehmer erhöhen, statt, wie auch von der OECD gefordert, die Steuern auf Kapitalerträge zu erhöhen, um damit die Armut im Großherzogtum wirkungsvoll und nachhaltig zu bekämpfen.