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Die «verlorene» Generation

Die «verlorene» Generation
(dpa-Archiv)

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Jede Klein- oder Großfamilie wünscht es sich. Der Nachwuchs soll eines Tages ein unbeschwertes Leben führen. Eine solide Ausbildung, ein erfülltes Berufsleben, täglich eine warme Mahlzeit und auch mal die kleinen Freuden des Lebens genießen dürfen.

Ja, sich in einem politisch, kulturell und wirtschaftlich florierenden Umfeld entfalten können. Simpel formuliert: Man wünscht sich eine Perspektive für die Jugend und die eigenen Kinder.

Was passiert jedoch, wenn in einem Land mehr als jeder zweite junge Mensch arbeitslos ist? Wenn Rezession und Austeritätspolitik den Bürgern jeden Funken Hoffnung rauben? Wenn 26 Prozent der Bevölkerung nicht wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen sollen? Wenn selbst die Quote der Arbeitssuchenden mit Doktortitel höher ist als in anderen europäischen Ländern? Im Falle Spaniens sind zwei Tendenzen erkennbar: Einerseits trägt das stille Leiden der Spanier fast beängstigende Züge. Die Familien rebellieren nicht, sondern üben sich kollektiv in einer stoischen Haltung. Andererseits kehren jene Jungen, die den brutalen Austeritätskurs ihrer konservativen Regierung nicht mehr mittragen wollen, Spanien den Rücken. Aber selbst die Exil-Jungakademiker, die einen Job finden, arbeiten unter Preis. Sie sind dabei, jede Perspektive zu verlieren. Sie werden zur „verlorenen“ Generation Spaniens.