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Freunde und Bürger

Freunde und Bürger
(AP/Archiv)

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Frankreich ist schockiert. Jedenfalls die hohen Politiker des Landes. In Frankreich habe der amerikanische Geheimdienst NSA nicht mit Uhren, sondern mit Spezialprogrammen massiv die Telefonate von Franzosen ausspioniert.

70,3 Millionen Telefonverbindungen alleine in einem Monat. Gespräche und SMS. Das hat Le Monde berichtet, unter Berufung auf neue Snowden-Dokumente.

Nicht nur der französische Außenminister Laurent Fabius ist empört und hat den US-Botschafter in Paris einbestellt.

Das gehe nicht unter befreundeten Ländern, werde er ihm sagen. Eine Haltung, in der er gestern auch von anderen Außenministern bestärkt wurde. Praktiken, die das Privatleben verletzten, seien zwischen Partnern vollkommen inakzeptabel. Sie haben recht. Auch wenn dies natürlich zu der Überlegung verleitet, dass es Politiker geben könnte, die davon ausgehen, dass Verletzungen des Privatlebens bei Nicht-Freunden durchaus legal seien. Was dann wiederum bedenklich wäre. Und glauben lassen könnte, dass manche Politiker im eigenen Lande nicht viele Freunde hätten. Als nämlich Le Monde Anfang Juli darüber berichtete, dass der französische Geheimdienst DGSE in Frankreich massiv private Daten von Bürgern anzapfen würde, tendierte die politische Empörung stur gegen null.