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Kopf isst mit

Kopf isst mit
(dpa)

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Politiker preisen die ab heute verbindlich geltenden EU-Vorschriften bei der Lebensmittelkennzeichnung als echten Fortschritt, Verbraucherschützer sprechen dagegen von Mogelei. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

Jedenfalls soll der Verbraucher nicht mehr so leicht hinters Licht geführt werden. Neue Regeln bei der Etikettierung sollen Mogelpackungen in Zukunft verhindern. Informationen wie Zutaten, Tierschutz, regionale Herkunft, Gentechnikfreiheit oder Kalorienzahlen sollen verbindlich und vor allem auf den ersten Blick erkennbar sein.

Das klingt gut, ist in Anbetracht der Allmacht der Lebensmittelmultis aber wohl eher Wunschdenken. Braucht es also gar drastischere Maßnahmen wie eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln, nach dem Motto „Rot für Nutella und Grün für den Apfel“?

Nein, denn dem Konsumenten kann als mündigem Bürger durchaus zugetraut werden, sich selbst über Inhalt und Herkunft seiner Lebensmittel zu informieren. Allerdings sollte es dafür beim Einkauf weder einer Lupe noch eines Leistungskurses in Chemie und/oder Latein bedürfen.

Wer sich dagegen nicht dafür interessiert, was er isst und trinkt, dem wird auch eine Ampelkennzeichnung auf der Verpackung nicht zu einer bewussteren Ernährung verhelfen.

(Philip Michel)