Ihre Wut richtet sich gegen den Internet-Fahrdienst UberPop. Der wurde zwar von einem Gericht in Frankreich verboten, bietet aber dennoch seine Dienste an. UberPop ist der Lowcoster unter den Taxidiensten und mischt seit einigen Jahren die etablierten Taxiunternehmen in etlichen Ländern auf. Das Erfolgsrezept beruht auf Billigarbeit von Hobbyfahrern, die, weil sie keine Steuern und Sozialabgaben zahlen, sich nicht an die strengen Regeln des Berufsstandes zu halten brauchen und Billigsttarife anbieten können. Zur Freude der Hobbyfahrer, aber auch der Kunden. Die Menschen wollen das, so das Argument der Befürworter der reinen Marktwirtschaft, die naiv an das freie Spiel von Angebot und Nachfrage glauben. Dass bei diesem Spiel die Grundfesten unserer Gesellschaften zerstört werden, vergessen sie: Keine Steuern, keine staatlichen Leistungen; keine Sozialbeiträge, keine oder nur schlechte medizinische Dienste und miserabel niedrige Renten. Die Geiz-ist-geil-Mentalität wird der UberPop-Kunde spätestens dann bereuen, wenn er selbst einmal auf die Solidarität der Gesellschaft angewiesen sein wird, dort aber leere Kassen vorfinden wird.
" class="infobox_img" />Lucien Montebrusco lmontebrusco@tageblatt.lu
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