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Endlich an einem Strang ziehen

Endlich an einem Strang ziehen
(dpa/Jens Wolf)

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Mehr als ein Zehntel aller Schüler hat im Jahr 2012/13 die Sekundarstufe der Bildungseinrichtungen ohne Diplom verlassen. Die Folgen eines solchen Schulabbruchs sind fatal.

Über 50 Prozent dieser Jugendlichen sind nach dem Abbruch entweder arbeitslos oder tauchen in keiner Statistik auf. Geringe Berufschancen sowie soziale Ausgrenzung treffen diese Mitglieder unserer Gesellschaft bereits in jungen Jahren.

Logo" class="infobox_img" />Damien Valvasori dvalvasori@tageblatt.lu

Der frühzeitige Schulabbruch ist jedoch nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Problem, weil die Chancengleichheit massiv beschädigt wird. Die Schüler, die ein technisches Lyzeum besuchen, sind nämlich bei den Schulabbrechern deutlich überrepräsentiert. Obwohl 67,5 Prozent aller Schüler im Jahr 2012/13 ein technisches Lyzeum besuchten, waren ganze 95,3 Prozent aller Abbrecher von solchen Schulen. Angesichts der hohen Abbruchquote und der ungleichen Verteilung der Schulabbrecher ist eine Reform der Schulpolitik überfällig. Allerdings ist eine solche nur möglich, wenn Bildungsminister Claude Meisch und die Lehrer gemeinsam an einem Strang ziehen.

In Anbetracht des aktuell komplett zerrütteten Verhältnisses zwischen dem Bildungsminister und den Lehrergewerkschaften kann einem angst und bange werden. Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung auf die leichte Schulter zu nehmen, um Eigeninteressen durchzuboxen, wäre ein verhängnisvolles Signal. Nun müssen beide Seiten zeigen, was ihnen wirklich wichtig ist.