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Das Geschäft mit Diktatoren

Das Geschäft mit Diktatoren
(dpa)

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Die BIL ging zu einem großen Teil an die das eigene Volk unterdrückende Herrscherfamilie von Katar. Die deutsche Regierung hat munter dem Verkauf von Kampfpanzern an eine der reaktionärsten Diktaturen der Welt, Saudi-Arabien, zugestimmt.

Und jetzt freut sich die westliche Geschäftswelt auf fette Deals mit dem Iran – einem Land, in dem „Ehebrecherinnen“ als „Strafe“ bis zur Schulter in die Erde eingebuddelt werden und ihr Kopf solange mit Steinen beworfen wird, bis sie verbluten: eine Tortur, die bis zum Tod des Opfers oftmals zehn Minuten und länger dauert.

Stefan Osorio-König skoenig@tageblatt.lu

Das sind nur einige wenige Beispiele der Grausamkeiten in Ländern, mit denen wir fröhlich Geschäfte machen.
Menschenrechte sind eine Sache, Business eine andere, argumentieren viele im Westen.

Nach dieser Logik hätte man dem Apartheid-Regime in Südafrika auch keine Sanktionen auferlegen dürfen, hat es aber getan. Ethik gehört zur Wirtschaft, wie Ethik zur Politik gehört.

Es ist schlichtweg menschenverachtend, wenn man mit Diktatoren – und auch im Iran gibt es keine freien Wahlen – Geschäfte macht wie mit befreundeten Demokratien. Freier Handel mit Ländern, in denen Freiheit ein Fremdwort ist, gehört auf die Müllhalde der Geschichte.