Nicht ohne Grund kann man die gestrige Erklärung der NATO als halbherziges Ja zur türkischen Syrien-Politik interpretieren.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Niemand zweifelt daran, dass der IS bekämpft werden muss, allerdings erkennt auch keiner der Bündnispartner Sinnstiftendes in der radikalen Anti-Kurden-Politik von Erdogan. Sie führt vielmehr dazu, dass sich die Spannungen in der Region verschlimmern, so die Kritik. Allerdings muss man der türkischen Regierung in einem Punkt recht geben.
Obschon der Fokus zurzeit ausschließlich dem IS gilt, bleibt Assad nach wie vor das zentrale Problem im Kampf gegen den IS. Dies allerdings nicht, weil ein wie von Ankara, Paris und London gewünschter Regimewechsel die ideale Lösung wäre. Nein, es ist vielmehr die fehlende Einsicht der Konfliktpartner vom Iran über die Saudis, die USA, Russland bis hin zu den Europäern, dass weder die Befürworter noch die Gegner eines Assad-Sturzes mit ihrer Strategie am Ende Erfolg haben können. Ihr verkrampftes, kompromissloses Handeln hat zur aktuellen Situation geführt: Unauflösbare Widersprüche und lange Zeit unkoordinierte bzw. rivalisierende außenpolitische Strategien im Kampf gegen Assad haben den IS erst ins Leben gerufen. Nicht umgekehrt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können