Headlines

Leichtathletik am Scheideweg

Leichtathletik am Scheideweg
(Reuters/Jason lee)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Lord Sebastian Coe ist erwartungsgemäß zum neuen Präsidenten des internationalen Leichtathletikweltverbands gewählt worden.

In den vergangenen Monaten war der IAAF vor allem wegen seines eher halbherzigen Anti-Doping-Kampfs in die Kritik geraten. Ob es mit Coe zu einem Mentalitätswechsel kommen wird, bleibt abzuwarten. Bislang schien es ihm wohl mehr um seine Person zu gehen als um die Zukunft der Leichtathletik. Die Dopingenthüllungen der ARD und der Sunday Times hat Coe als „Kriegserklärung an meinen Sport“ bezeichnet und damit wohl noch einige zusätzliche Stimmen für seine Wahl gesammelt. Nach seiner Wahl kam er noch einmal auf das Thema zurück und erklärte vor den Delegierten, er habe in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er immer auf ihrer Seite stehe. „Euer Kampf ist mein Kampf.“ Das klingt nicht gerade nach großem Reformwillen, sondern eher nach persönlicher Machtsicherung. In diesem Kontext wird es interessant zu sehen sein, wie ernst es der neue Präsident mit der angekündigten unabhängigen Anti-Doping-Organisation meint, die er aufbauen will.

Chris Schleimer cschleimer@tageblatt.lu

Die Leichtathletik befindet sich an einem Scheideweg. Entweder wird sie, ähnlich wie der Radsport in der Vergangenheit, während Jahren im Dopingsumpf versinken oder aber sie räumt jetzt auf. Dafür müsste der neue Präsident jedoch erst einmal richtig Farbe bekennen.