Besonders bemerkenswert ist in dieser Statistik die Aufteilung nach Branchen und Tätigkeiten. Dass der Gesundheitssektor die meisten Fehlzeiten vermeldet, erstaunt eher wenig. Allerdings folgen auf den Plätzen zwei und drei Branchen, mit denen auf Anhieb wohl die wenigsten gerechnet hätten: der Finanzsektor sowie die öffentlichen Verwaltungen beziehungsweise das Bildungswesen.
" class="infobox_img" />Damien Valvasori dvalvasori@tageblatt.lu
Auf den zweiten Blick lassen sich die Krankmeldungen jedoch erklären. Hinter der Fassade der scheinenden Finanzwelt verstecken sich nämlich oftmals ein Berg an Überstunden und Druck. Gerade während der Finanzkrise wackeln viele Arbeitsplätze. Die Erfüllung anspruchsvoller Zielvorgaben und die erwartete Gewinngenerierung beziehungsweise -steigerung bezahlen die Banker immer öfter mit ihrer Gesundheit.
Auch das Bildungswesen wird unterschätzt. Lärmende Kinder, übereifrige Eltern und eine mangelnde Anerkennung zerren am Nervenkostüm der Lehrer. Dass Depressionen und Stress 2014 die dritthäufigsten Ursachen für Krankschreibungen waren, lässt letztlich nur einen Schluss zu: Eine neue Personalpolitik ist überfällig, denn nur wer sich physisch und psychisch wohlfühlt, ist seltener krank und motivierter.
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