Der Nachbar Türkei trägt, mit Libanon und Jordanien, seit Konfliktbeginn die humanitäre Hauptlast: Nirgendwo finden mehr Syrer Schutz. In der Türkei sind es zwei Millionen. Präsident Erdogan fordert seit Jahren finanzielle Hilfe von der EU. Bisher verhallten seine Appelle.
" class="infobox_img" />Armand Back aback@tageblatt.lu
Das scheint sich nun zu ändern. Die Türkei agiert seit Monaten laxer und lässt Flüchtlinge aus Syrien mehr oder weniger einfach erst durch-, dann ausreisen. Denn Ankara weiß, sehr viele der Menschen in den Flüchtlingslagern der Region haben kaum noch Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in ihre Heimat. Mehr Glück und Zukunft erwarten sich die Flüchtenden in Europa. Das sollte jedem einleuchten.
Einleuchten tut der EU nun ein jahrelanges Versäumnis: Die finanzielle Unterstützung der Region und ihrer Aufnahmelager wurde sträflich vernachlässigt. Die Hunderttausenden Menschen, die nun nach Norden ziehen, halfen dabei der europäischen Erkenntnis auf die Sprünge. Zu spät? Wohl ja.
Denn wenn sich heute in Brüssel EU-Obere mit Erdogan treffen, wird Letzterer am längeren Hebel sitzen. Das wäre vor Jahren noch anders gewesen. Und einen autoritär Herrschenden wie Erdogan am längeren Hebel zu wissen, kann der EU nicht schmecken. Denn Erdogan wird diese Macht zu nutzen wissen.
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