Kooperation bringt langfristig mehr als Konfrontation. Fast seit Anbeginn der EU-Mitgliedschaft Großbritanniens jedoch stänkern vor allem rechte Politiker gegen das europäische Projekt.
Dabei hat die EU Großbritannien viel gebracht – vor allem der britischen Wirtschaft, die ihre Produkte in allen Ländern der EU frei verkaufen kann. Deswegen sind auch die Wirtschaftsverbände auf der Insel vehement gegen einen EU-Austritt ihres Landes.
Und dennoch hat sich der britische Regierungschef von der noch weiter rechts stehenden UKIP, die den Austritt Großbritanniens aus der EU fordert, im letzten Wahlkampf vor sich hertreiben lassen und ein Referendum über einen Verbleib in der EU versprochen.
Doch nicht nur die britische Wirtschaft fürchtet einen EU-Austritt. Auch irische Konzerne – traditionell geschäftlich eng mit Großbritannien verbunden – geraten in den Sog eines möglichen Brexit. Und Hedgefonds beginnen mittlerweile für und gegen einen Austritt Großbritanniens zu spekulieren.
Sollte es wirklich zu einem Brexit kommen, könnten am Ende die Briten selber die Verlierer sein. Das Pfund hat seit November um elf Prozent zum Euro nachgegeben. Das beflügelt zwar die Exporte, verteuert aber Importe und Reisen ins Ausland gewaltig. Camerons Spiel mit dem Feuer könnte sich letztendlich für die britische Wirtschaft rächen.
skoenig@tageblatt.lu
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können