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Herausforderung Rechtswähler

Herausforderung Rechtswähler
(AFP)

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Österreich vor der Richtungswahl

Oje, die Österreicher! Sie sind wieder in den internationalen Schlagzeilen. Nicht, weil irgendeine junge Frau aus einem Keller befreit wurde. Nein, wegen des anderen. Am Sonntag müssen sie sich entscheiden, ob ihr künftiger Präsident ein Grüner wird – oder ein Rechtspopulist von der FPÖ.

aback@tageblatt.lu

Doch jetzt wieder den Österreichern die Leviten zu lesen, ist bestenfalls hochnäsig. Wie es ebenso wenig nützlich ist, alle FPÖ-Wähler als dumm, ungebildet oder gar rassistisch zu brandmarken. Denn sie sind es nicht. Wie auch nicht alle Wähler von FN, UKIP, AfD, PVV und den zig weiteren rechtspopulistischen Parteien Europas zwingend grenzdebile Rechtstrottel sind. Klar, ihre Parteien gehören demokratisch bekämpft.

Die Wähler aber gehören weder bekämpft noch belehrt, sondern überzeugt: mit Ideen und Inhalten, die sie an eine bessere Zukunft glauben lassen und ihnen ihre Ängste nehmen. Denn es sind die Ängste, die dieses „populistische Moment“ entstehen lassen. Die Angst, nicht mehr mithalten zu können mit dieser sich in rasantem Tempo verändernden Gesellschaft. In diesen historischen Augenblicken machen die Rechtspopulisten immer ihren besten Fang. Das gilt nicht bloß für Österreich.

Europa verändert sich. Somit müssen es die politischen Parteien auch tun. Ebenfalls Ängste zu befeuern und so die Rechten zu kopieren, hat noch nie funktioniert. Denn Wähler sind selten dumm. Nicht dass Kommentare irgendwann beginnen mit: Oje, die Europäer!