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Eliminierung des Taliban-Chefs

Nach gewohnter Manier scheinen die USA den Anführer der afghanischen Taliban, Mullah Achtar Mansur, getötet zu haben.
Eine von einer Drohne abgefeuerte Rakete soll den Chef dieser Radikalenmiliz erwischt haben.

fwagner@tageblatt.lu

Da werden die Verantwortlichen in Washington aber triumphieren. Gleichzeitig vergessen sie jedoch, dass die Realität kein Computerspiel ist und die Politik der „targeted killings“ ein Unmaß unschuldiger Opfer fordert.

So sind in den 15 Jahren seit dem Beginn der westlichen Intervention in Afghanistan allein acht Hochzeitsgesellschaften bombardiert worden, die westliche Soldaten irrtümlicherweise für eine Zusammenrottung militanter Islamisten gehalten hatten.

Gerade diese „Bavures“ tragen dazu bei, dass die Radikalen immer noch über eine gewisse Popularität verfügen. Was Mansur betrifft, so wird er nun halt durch einen Mitkämpfer ersetzt. Schließlich haben die Taliban auch bereits das unzeitige Ableben ihres legendären Bosses, des Bin-Laden-Gastgebers Mullah Omar, einigermaßen unbeschadet überstanden.

Die Taliban werden nicht verschwinden, solange die Gründe, die dafür sorgen, dass ihnen immer noch neue Sympathisanten zulaufen, nicht beseitigt sind.

Allen voran sind da die ausufernde Korruption und Willkür des Kabuler Regimes zu nennen – einer Kreatur des Westens.