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Eintracht – Widerspruch

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Die Details am Rande

Manchmal sind Details am Rande spannender als das eigentliche Thema. Wie z.B. gestern auf der Pressekonferenz zum „Plan national cancer“ (siehe S. 10).

cclemens@tageblatt.lu

Natürlich eine wichtige Sache, wie auch der „Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung“, von dem die Rede ist. Auf dessen Internetseite „springen“ einem dann in trauter Eintracht zwei Logos ins Auge: das der Europäischen Kommission sowie das des Internationalen Krebsforschungszentrums (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO. Logisch, letztgenannte Organisation koordiniert dieses Projekt; erstgenannte kofinanziert es. D.h. die IARC erhält hier EU-Gelder. Ebenfalls logisch, da wohl eine in höchstem Maße anerkennenswerte Organisation, auf deren Kompetenz dieses Projekt gründet.

Nun wird aber die Kompetenz dieses wissenschaftlichen Gremiums nicht immer gleichermaßen anerkannt. Zum Beispiel, wenn die IARC im März 2015 zum Schluss kommt, dass das Pestizid Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen sei. Ein Jahr später strebt die EU-Kommission trotz dieser Erkenntnis die Neuzulassung des Mittels an.

Gut, die Zeit drängt, die alte Zulassung läuft in einem Monat (30.6.) aus. Dem Gutachten einer Organisation, die anderweitig EU-Gelder erhält, aber so gar nicht Rechnung zu tragen, mutet doch mehr als widersprüchlich an.