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Falsche Versprechen

Falsche Versprechen
(Arne Dedert/dpa)

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EZB will bei Bedarf nachlegen

Gestern hat Europas Zentralbank die Märkte enttäuscht. Sie hat keine Erhöhung der aktuellen Geldflut von 80 Milliarden Euro pro Monat angekündigt. Und die Entscheidung war richtig. Immerhin ist es nicht die Rolle einer Zentralbank, für steigende Kurse an den Börsen zu sorgen. Zudem ist die Wirtschaft der Eurozone am Wachsen und es herrscht Preisstabilität. Es gibt also auch keinen Grund zum Handeln.

cmuller@tageblatt.lu

Wirklich mutig war die gestrige Entscheidung dann aber doch nicht. EZB-Präsident Mario Draghi versprach den Marktteilnehmern bereits, dass seine Institution „bei Bedarf“ nachlegen werde. „Wenn erforderlich, werden wir handeln, indem wir alle innerhalb unseres Mandats verfügbaren Instrumente nutzen“, so seine Aussage. Im Verständnis der Marktteilnehmer bedeutet dies, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Druckerpresse bald wieder Überstunden fahren muss, gestiegen ist. Dabei haben diese Maßnahmen in der Vergangenheit ihr Ziel nicht erreicht.
Die EZB setzt sich somit selbst unter Druck.

Zudem bindet sie sich selber die Hände. Wenn in Zukunft wieder eine Rezession kommt, sind ihre geldpolitischen „Waffen“ bereits stumpf geworden. Sie wird die Zinsen nicht mehr senken können, um die Konjunktur anzukurbeln, da diese bereits auf einem Tiefpunkt sind. Und auch was den Ankauf von Wertpapieren angeht, gibt es Grenzen.