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Hyperbel „Dritter Weltkrieg“

Hyperbel „Dritter Weltkrieg“
(AFP/Gabriel Bouys)

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Zum Aufbau einer Drohkulisse

Von Grass bis zu Südafrikas Sportminister: Alle sahen sie den Dritten Weltkrieg vor der Tür. Und dennoch wurden sie glücklicherweise eines Besseren belehrt. Die Natur der aktuellen Konflikte ist anders.

Da bringt es der Vertreter einer der historisch kriegerischsten Vereinigungen wohl eher auf den Punkt: Papst Franziskus bezeichnete die dezentralisierten und „stückweise“ geführten Konflikte in ihrer Gesamtheit als „Dritten Weltkrieg“.

Doch was bringt der Gebrauch dieser Hyperbel Russlands Militär und Syriens Machthaber Assad? Sie ist schlicht und einfach ein Mittel, um geopolitische Interessen zu sichern. Obschon sich nichts an der schieren Gewalt gegen Zivilisten in Aleppo ändert, deuten zumindest einige Zeichen darauf hin, dass Russland momentan noch nicht aufs Ganze geht.

Zu groß ist die Gefahr, sich in ein militärisches Abenteuer mit ungewissem Ergebnis zu manövrieren. Und dennoch hat Moskau sich in den letzten Jahren trotz Sanktionen und internationaler Isolation mit militärischer Gewalt in die Position der aufstrebenden Macht gebombt.

Unvergessen bleibt US-Präsident Obamas Affront, Russland als „Regionalmacht“ zu bezeichnen. Nach mehr als fünf Jahren Krieg in Syrien und mehr als 300.000 Toten und Millionen Flüchtlingen steht so viel fest: Der Kalte Krieg ist längst zurück und droht zu einem glühend heißen Krieg zu werden.