Was sich lange abzeichnete, ist nun Realität geworden: Joe Thein ist aus der ADR ausgeschlossen worden. Zu Recht. Regelmäßig ätzte der irrelevante Dorfpolitiker und machte nur durch Skandalisierungstaktiken von sich reden. Von Substanz keine Spur – und von Kohärenz gar nicht erst zu sprechen. Umso mehr verdeutlicht der Ausschluss Theins einige Lektionen, die auch für andere Politiker hierzulande zentral sein könnten.
Die politische Kommunikation hat sich drastisch verändert. Wer im heutigen digitalen Zeitalter glaubt, ein Kommentar oder – wie im Falle Theins – ein „Like“ auf Facebook oder Twitter sei nichts wert, irrt gewaltig. Denn gerade Theins Parteiausschluss ist durch das Sympathisieren mit einer von einer Drittperson geforderten Ermordung Jean Asselborns ausgelöst worden. Wäre früher solch eine Aktion von der Partei unter den Tisch gekehrt worden, so funktioniert das heutzutage nicht mehr in den sozialen Medien. Sie entwickeln eine unberechenbare Eigendynamik.
Es wäre jedoch mindestens genauso naiv, die ADR nun als konsequente Partei darzustellen. Thein ist – und das sollte man bei aller Effekthascherei der Partei nicht vergessen – nur das Bauernopfer. Fernand Kartheiser hat zwar in diesem Fall den internen Machtkampf verloren. Allerdings geht er ohne größere Schäden aus dem Spiel hervor und wird auch künftig kräftig den rechten Flügel der ADR anheizen.
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