Ein Sieg, drei Niederlagen, dazu der 13. Tabellenplatz. „Wir haben neun Punkte gegen direkte Konkurrenten verloren. Unser Saisonstart war beschissen, angesichts der Qualität, die wir im Team haben“, findet Innenverteidiger Ahmed Benhemine deutliche Worte. Besonders die vielen Gegentore sind an den ersten vier Spieltagen das Problem bei der US Mondorf gewesen. 13 Stück hat das Team von Trainer Manuel Correia schon bekommen. „Die Zahlen sprechen für sich. Das ist zu viel“, gibt Benhemine zu, sagt aber auch: „Wir haben viele Tore kassiert, aber auch selbst schon viele erzielt.“ Den 13 Gegentoren stehen zehn erzielte Treffer gegenüber.
Als Abwehrspieler fühlt sich Benhemine für die vielen Gegentore mitverantwortlich: „Als Verteidiger ist man nie froh darüber. Es ist an uns, unser Tor zu verteidigen. Aber im modernen Fußball verteidigt jeder Spieler und es greift auch jeder Spieler an. Wenn man viele Tore kassiert, ist das nicht nur der Fehler der Abwehr. Klar gibt es ein paar individuelle Fehler. Das müssen wir verbessern.“
Es ist ein Problem, das man bei der US Mondorf davor eigentlich nicht kannte. „Wir waren immer solide“, so der 36-Jährige. „Ich denke, es liegt daran, dass wir viele neue Spieler im Kader haben. Noch nicht alle Zahnräder greifen ineinander. Es ist aber normal, dass es ein bisschen Zeit braucht, bis alles passt. Wir haben jedenfalls soviel Qualität im Team wie noch nie.“
Durch starke Neuzugänge sei auch der Konkurrenzkampf im Mondorfer Kader größer geworden. „Wenn man viel Qualität in einer Gruppe hat, gibt es auch viel Konkurrenz. Ich glaube, das übt auch ein bisschen Druck auf die Spieler auf dem Platz aus. Keiner will einen Fehler machen und ersetzt werden. Das ist ein bisschen neu in Mondorf. Mit der Zeit werden wir uns daran gewöhnen.“
Zudem habe die Mannschaft in der Vorbereitung eine harte „préparation physique“ durchgemacht. „Nach meiner Erfahrung ist es so, dass man nach einer harten physischen Vorbereitung die Früchte Ende September, Anfang Oktober anfangen kann zu ernten. Es dauert einfach ein bisschen, bis sich jeder Spieler angepasst hat.“
Physische Härte sei in der BGL Ligue nötiger als je zuvor, so der Franzose, der seit 2015 für Mondorf spielt. „Ich habe das Gefühl, das Niveau steigt jedes Jahr.“
Kein Druck gegen den Tabellenersten
Die Spielphilosophie in Mondorf bleibt aber unverändert. Man will mutig nach vorne spielen und Eigeninitiativen ergreifen. So auch am Sonntag gegen den Tabellenersten, Déifferdeng 03. „Ich glaube, es wird ein sehr gutes Spiel werden“, sagt Benhemine. „Wir werden keinen Druck haben, wir spielen gegen den Ersten. Ich glaube, einige Spieler könnten diese Partie nutzen, um endlich die Handbremse zu lösen.“
Differdingen hat am vergangenen Wochenende nur knapp 1:0 in Käerjeng gewonnen. „Klar haben wir das gesehen und auch, dass sie zwei wichtige Angreifer auf dem Transfermarkt verloren haben. Das will aber nichts bedeuten“, mahnt Benhemine. „Wir dürfen uns nicht davon ablenken lassen, denn die anderen Spieler werden das ausnutzen, um sich noch mehr zu zeigen. Wir müssen aufmerksam sein.“
Der erfahrene BGL-Ligue-Spieler habe aber sowieso an den ersten vier Spieltagen den Eindruck gewonnen, dass in dieser Saison „jeder jeden schlagen kann. Düdelingen hat schon zwei Spiele verloren, genau wie Hesperingen“, sagt er. „Wenn man sich die Neuzugänge von Hesperingen anschaut, dann dachte man, dass Hesperingen über allen stehen würde. Im Moment ist das aber nicht der Fall. Jeder kann jeden schlagen.“ Gleichzeitig sagt er aber auch: „Wir sind noch am Anfang der Saison. Ich denke, wir werden die Dinge Ende November, Anfang Dezember klarer sehen.“ Bis dahin sollte auch Mondorf sein Defensivproblem in den Griff bekommen haben und eingespielt sein.
Steckbrief
Ahmed Benhemine
Geboren am 15. Januar 1987
Nationalität: Franzose
Position: Innenverteidiger
Bisherige Vereine: FC Lunéville (F), JS Saoura (ALG), CS&O Blénod (F), CABB Arreridj (ALG), US Mondorf (seit Juni 2015)
Leistungsdaten BGL Ligue: 170 Spiele (14.100 Einsatzminuten, 3 Tore)
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