Galea ist in Malta so wie Schmit und Muller in Luxemburg. Jeder 55. Einwohner der Mittelmeerinsel trägt diesen Nachnamen. Der Etzella-Torwart ist aber kein gewöhnlicher Malteser, denn er hat einen Schritt gewagt, den die meisten Kicker aus seiner Heimat nicht machen. Er hat sich gegen das wohlige Klima und die ordentlichen Gehälter in der maltesischen Liga entschieden und den Schritt ins deutlich regnerischere Ettelbrück gewagt. „Ich wollte seit zwei Jahren ins Ausland wechseln. Im ersten Jahr hat es nicht geklappt. Als mein Berater mir dann vom Etzella-Interesse berichtete, habe ich ihn gebeten, die Sache schnellstmöglich abzuwickeln. Das ist nicht unbedingt üblich auf Malta. Die meisten Fußballer haben eine komfortable Situation auf der Insel und verlassen diese nicht“, erklärt Galea.
Im August landete der 26-Jährige in Luxemburg. Die Eingewöhnungsphase war einfach. Das Wetter spielte mit und die Etzella erwischte einen guten Start in die neue BGL-Ligue-Saison. Danach zogen jedoch ein paar graue Wolken über Ettelbrück. Seit Ende August entschied der Nordverein nur ein Spiel für sich. Der zweitletzte Tabellenplatz nach 16 Spieltagen ist die Konsequenz. „Ab und zu fiel es mir schwer, morgens aufzustehen und zum Training zu gehen. Ich musste mich pushen. Aber ich bin ein Hochleistungssportler und muss mich auch so benehmen – mit allem, was dazugehört. Wenn es mal nicht so läuft, wie man will, muss man seiner Linie treu bleiben, um seine Ziele zu erreichen.“
Galea will Torwart in einer Profiliga werden, deshalb ist er nach Luxemburg gekommen und hat seine sonnige Heimat hinter sich gelassen. „Fußball wird nicht wegen des Wetters gespielt, sondern für die Gelegenheiten und Erfahrungen. In Luxemburg kann ich mich mehr zeigen als in Malta. Bis nach Frankreich, Belgien und Deutschland ist es nicht weit“, so der Torwart, der sich aber auch vorstellen kann, noch ein zweites Jahr in Ettelbrück dranzuhängen.
Vor dem nächsten Schritt will er aber mit der Etzella den Klassenerhalt schaffen. Die Rückrunde begann ungünstig. Gegen Monnerich gab es zum Auftakt eine 1:2-Niederlage. „Wir waren schon sehr enttäuscht, aber wir haben uns im Winter stark verbessert und das hat man bereits in diesem Spiel gesehen. Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft, da wir ein starker Klub mit einer starken Umkleidekabine sind“, sagt Galea.
Gegen die Fola steht sein Verein trotzdem unter Druck. Das Kellerduell am Sonntag wird die Saison der beiden Vereine wohl stark beeinflussen. „Es ist ein entscheidendes Spiel. Ein Sieg kann unsere Saison verändern, aber eine Niederlage wird uns nicht so sehr aus dem Gleichgewicht bringen, wie einige Leute vielleicht glauben“, sagt Galea.
Gute Leistungen in der BGL Ligue bringen ihn auch seinem anderen Ziel näher. Der Etzella-Keeper will die Nummer eins in der maltesischen Nationalmannschaft werden. Aktuell ist Galea aber die Nummer zwei hinter dem 34-jährigen Routinier Henry Bonello. „Meine Chance wird kommen. Bonello ist auch erst mit 29 Jahren Stammtorwart der Nationalmannschaft geworden. Ich bin jetzt 26, mein bestes Torwartalter wird noch kommen“, glaubt Galea.
Steckbrief
Name: Jake Galea
Geboren am 15.4.1996
Größe: 1,80 Meter
Staatsangehörigkeit: Malteser
Bisherige Vereine: St. Andrews, Hamrun Spartans, Sliema Wanderers, Balzan FC (alle Malta), Etzella Ettelbrück (seit 13.7.2022)
Bilanz 22/23: 15 Spiele in der BGL Ligue, 32 Gegentore
Nationalmannschaft: 5 A-Länderspiele für Malta
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