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Immer noch zu viel Finanzen

Immer noch zu viel Finanzen

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In den letzten 17 Jahren ist der Finanzplatz langsamer gewachsen als der Rest der luxemburgischen Wirtschaft. Er hat somit, zumindest was die direkten Auswirkungen angeht, an Gewicht verloren. Stand er im Jahr 2000 noch für 28,2 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes, so waren es sieben Jahre später nur noch 26,5 Prozent.

Trotz des augenscheinlichen Rückgangs kann aber nicht wirklich behauptet werden, dass die Diversifizierung der Luxemburger Wirtschaft voranschreitet. Viele Bereiche (etwa die Informationstechnologie), die derzeit schneller wachsen als der Finanzsektor selbst, hängen zumindest zum Teil von ebendiesem Finanzsektor ab.

Auch die Industrie, die zwar bessere Zahlen vorweisen kann als die der Nachbarländer, hat sich nicht zu einer Wachstumslokomotive entwickelt. Ein ganz neuer Boom-Sektor wurde bisher (noch) nicht geboren. Das Land ist nach wie vor abhängig vom Finanzplatz – und wird dies auf absehbare Zeit auch bleiben. Spätestens bei der nächsten Finanzkrise wird die Diversifizierungs-Debatte wieder an Schwung gewinnen.

In der Zwischenzeit aber muss der bereits eingeschlagene Weg der Diversifizierung fortgesetzt werden – vielleicht intensiver. Dank des Finanzplatzes ist dies möglich. Er liefert dem Land viele Steuermillionen, mit denen Möglichkeiten in Bereichen wie Weltraum oder Biotechnologie ausgelotet werden. Doch selbst mit weniger Gewicht wird der Finanzplatz ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Wirtschaft bleiben.

Der Finanzplatz in Luxemburg wächst langsamer als der Rest der Wirtschaft