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Osterurlauber, aufgepasst: In Portugal gibt es einen Benzin-Notstand

Osterurlauber, aufgepasst: In Portugal gibt es einen Benzin-Notstand
Foto: AFP

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In Portugal geht Tausenden Tankstellen Benzin und Diesel aus, weil die Tankwagenfahrer seit Tagen streiken.

Von unserem Korrespondenten Ralph Schulze, Madrid

Auch das Flugbenzin wird knapp, warnte die portugiesische Airport-Gesellschaft ANA. Flugabsagen, die auch die Urlauber-Airports in Faro und Lissabon betreffen könnten, seien nicht ausgeschlossen. Angesichts der wachsenden Treibstoffnot rief die portugiesische Regierung inzwischen den nationalen Energienotstand aus. Dies ermöglicht den Einsatz von Polizei und Militär, um die Versorgung des Landes zu sichern.

Die Folgen des seit Wochenbeginn andauernden Tankwagenstreiks führten inzwischen zu langen Autoschlangen vor den Zapfsäulen im ganzen Land. Hunderte Tankstellen mussten bereits schließen, weil ihre Treibstoffdepots leer waren und kein Nachschub mehr ankam.
Die portugiesischen Behörden appellierten an die Bevölkerung, Krankenwagen und anderen Notfallfahrzeugen an den noch funktionierenden Zapfstellen den Vorrang zu lassen. Die Benzin- und Dieselnot dürfte auch viele Urlauber treffen, die in Portugal mit dem eigenen Wagen oder einem Mietfahrzeug unterwegs sind.

In der Nacht zum Mittwoch hatte Portugals Regierung, die von dem sozialistischen Ministerpräsidenten António Costa angeführt wird, angeordnet, dass die Tankwagenfahrer eine Basisversorgung des Landes mit Treibstoff sicherstellen müssen. Mit dem Regierungsdekret werden die streikenden Fahrer verpflichtet, den Nachschub für die Airports, die Häfen sowie für die Sicherheits- und Rettungsdienste zu 100 Prozent aufrechtzuerhalten. Für die Bevölkerung muss wenigstens eine Versorgung von 30 Prozent des normalen Treibstoffbedarfs garantiert werden; in den Ballungsgebieten wurde die Mindestquote auf 40 Prozent erhöht.

Gestern rollten mehrere Tankwagenkonvois mit Polizeieskorten zu den großen internationalen Flughäfen in der Hauptstadt Lissabon und in der Urlaubshochburg Faro. Die Airports mussten am Dienstag auf ihre Notfallreserven zurückgreifen, damit es nicht zu Flugausfällen kam.

Nach Angaben spanischer Medien legten mehrere Jets mit dem Ziel Portugal außerplanmäßige Zwischenlandungen in Spanien ein, um Treibstoff zu tanken. Die aus dem Ausland nach Lissabon fliegenden Maschinen wurden von Portugals Luftfahrtbehörde aufgefordert, bereits am Abflugort ausreichend Kerosin für den Rückflug zu tanken.

Tankwagenfahrer wollen Lohnerhöhung

Portugals Tankwagenfahrer wollen mit ihrem Ausstand, der Portugiesen wie Touristen mitten im Osterurlaub trifft, eine Lohnerhöhung durchsetzen. Zudem verlangen sie eine arbeitsrechtliche Anerkennung als eigene Berufsgruppe.

Die portugiesische Regierung versucht, zwischen den Fahrern und dem Arbeitgeberverband zu vermitteln. Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa appellierte an die Tankwagenbranche, den Arbeitskampf nicht auf dem Rücken der Osterurlauber auszutragen.

Auch in Spanien muss auf den Flughäfen mit Verzögerungen gerechnet werden. Auf dem Airport der Hauptstadt Madrid streikt bereits seit einer Woche das private Wachpersonal, was zu Wartezeiten an den Sicherheitsschleusen führt. Am Ostersonntag wie am kommenden Mittwoch (24. April) will zudem das Bodenpersonal auf allen spanischen Airports die Arbeit niederlegen.

Dies dürfte beim Gepäck-Handling und bei der Abfertigung der Flugzeuge zu Behinderungen führen. Ein Streik bei der spanischen Regionallinie Air Nostrum konnte derweil durch eine Einigung mit den Piloten abgewendet werden.

Astrolix
20. April 2019 - 10.50

Wenn wir demnächst alle E-Auto fahren,dann müssen die Streiker sowieso umschulen.