Als Bob Jungels (Ag2r Citroën) am Dienstag sein Zeitfahren startete, hatte sich Rohan Dennis (Ineos) schon an den Platz an der Spitze gewöhnt. Der luxemburgische Landesmeister im Zeitfahren hatte im Trainingslager einen Schwerpunkt aufs Zeitfahren gelegt und startete ambitioniert in das erste große Rennen der Saison. Mit 18 Sekunden Rückstand auf Dennis hielt Jungels den Schaden nach der ersten Zwischenzeit in Grenzen.
Nach 14,4 Kilometern kam Jungels mit 24 Sekunden Rückstand auf Dennis als 13. ins Ziel – doch einige Favoriten sollten noch folgen. So kam es, dass der 28-Jährige nicht nur Platz um Platz verlor, sondern auch wertvolle Zeit. Auch wenn Jungels mit sechs Sekunden Vorsprung auf den Favoriten Tao Geoghegan Hart (Ineos) ins Ziel rollte, ließ er gegen einige Favoriten viel liegen. Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe), der letztjährige Sieger von Paris-Nice, war 16 Sekunden schneller als Jungels, Primoz Roglic (Jumbo-Visma) sogar 32 Sekunden – Zeit, die Jungels in den Bergen wohl kaum gutmachen wird.
Am Ende des Tages rutschte Jungels auf Platz 35 ab, auf den Tagessieger Stefan Bissegger (EF Pro) hatte er gar 38 Sekunden Rückstand. Zweiter wurde der französische Meister im Zeitfahren, Rémi Cavagna (Deceuninck-Quick Step), der nur 83 Hundertstel hinter dem Schweizer ankam. In der Gesamtwertung übernimmt der Etappensieger aus der Alpenrepublik das Gelbe Trikot.
Lavenu will sich wieder vorne platzieren
Während Rouleure wie Jungels oder Pierre Latour (Total Direct Energie, +49 Sekunden) enttäuschten, konnten Hart (+44 Sekunden, Tiesj Benoot (Team DSM, +48 Sekunden), Aurélien Paret-Peintre (Ag2r Citroën Team, +50 Sekunden) oder David Gaudu (Groupama-FDJ, +52 Sekunden) den Schaden noch in Grenzen halten. Zu den Verlierern des Tages gehörten aber vor allem Fahrer wie Jai Hindley (Team DSM, +1:02 Minuten), Fabio Aru (Team Qhubeka ASSOS, +1:13), Warren Barguil (Team Arkéa Samsic, +1:14) oder Guillaume Martin (Cofidis, +1:16).
„Wir haben uns ein wenig mehr erhofft, die Mannschaft war aber beständig und findet sich in der Mitte des Feldes wieder“, fasste Vincent Lavenu, Teammanger von Ag2r Citroën, das Zeitfahren zusammen. „Bob war ordentlich, er hat das Zeitfahren gut beendet. Der mittlere Teil war schwer. Ich glaube, dass ein wenig der Wettbewerb fehlt. Unsere Bergfahrer haben nicht viel Zeit verloren. Wir hoffen, dass wir uns im Gesamtklassement wieder vorne platzieren zu können.“ Alex Kirsch (Trek-Segafredo) zeigte eine ordentliche Leistung und beendete das Rennen mit 48 Sekunden Rückstand auf dem 48. Platz.
Heute stehen auf der vierten Etappe von Châlon-sur-Saône nach Chiroubles sechs Anstiege der zweiten und einer der ersten Kategorie an. „Es wird eine schwierige Etappe, mit einigen Fallen. Wir müssen an den richtigen Stellen gut platziert sein und mit den besten Fahrern platziert sein. Eine Etappe für Puncher. Morgen (heute) beginnt unsere Aufholjagd in der Gesamtwertung.“
Im Überblick
3. Etappe: Einzelzeitfahren in Gien (14,4 km)
1. Stefan Bissegger (CH/EF Education) 17:34 Minuten,
2. Rémi Cavagna (F/Deceunick) gleiche Zeit,
3. Primoz Roglic (SLO/Jumbo-Visma) +0:06 Minuten
4. Brandon McNulty (USA/UAE) +0:09,
5. Sören Kragh Andersen (DEN/DSM) +0:10,
6. Rohan Dennis (AUS/Ineos) +0:13
7. Christophe Laporte (F/Cofidis) +0:13
8. Dylan van Baarle (NL/Ineos) +0:14
9. Yves Lampaert (B/Deceuninck) +0:16
10. Patrick Bevin (NZL/ISUN) +0:16
… 35. Bob Jungels (LUX/Ag2r-Citroën) +0:38
… 48. Alex Kirsch (LUX/Trek-Segafredo) +0:48
Gesamtwertung nach 3 von 8 Etappen:
1. Bissegger 8:37:11 Stunden
2. Cavagna gleiche Zeit
3. Roglic +0:06 Minuten
4. McNulty +0:09
5. Michael Matthews (Australien/BikeExchange) +0:09
6. Kragh Andersen +0:10
7. Mads Pedersen (DEN/Trek-Segafredo) +0:12
8. Laporte +0:13
9. Van Baarle +0:14
10. Lampaert +0:15
… 33. Jungels +0:38
… 144. Kirsch +3:05
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